Modelleisenbahn

Seit den Anfangszeiten des Eisenbahnmodellbaus, in denen die Eisenhahnmodelle wie Uhrenwerke aufgezogen wurden, bis heute, wo sich Millionen von Menschen für computergestützte Modelleisenbahnlagen faszinieren, ist eine lange Entwicklungszeit vergangen. Das Mutterland des Eisenbahnmodellbaus ist England. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam in Deutschland die erste Zuggarnitur auf den Spielzeugmarkt. Ende des 19. Jahrhunderts wurden vom führenden Hersteller bei Modellbaueisenbahnen auch erstmals die Spuren des Programms standardisiert. Vorgestellt wurden erstmals auf der Leipziger Messe, die Spurweiten 0,1,2 und 3, die bis heute noch Modellbaustandard sind. Seit dieser Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, wurden Modelle, Weichen und Zubehöre in den Markt gebracht. Vor allem in den 1960er Jahren begann die Blütezeit des deutschen Eisenbahnmodellbaumarkts. Fast alle Kinder bekamen eine Eisenbahn an Weihnachten geschenkt und verbrachten mit den Eltern viel Zeit beim Modellbau. Im Modelleisenbahnbau gibt es eine Reihe von Maßstäben, die sich im Laufe der Zeit etabliert haben. Die gängigste Größe weltweit ist H0, mit einem Maßstab von 1:87. Verbreitet sind in Deutschland auch die Spuren N, Z oder TT. In der ehemaligen DDR war vor allem die Spur TT sehr verbreitet. Die meisten Modelleisenbahner lieben vor allem den Betrieb der Eisenbahnen in den Landschaftsmodellen. Die Steuerung der Modelleisenbahnen kann manuell, halbautomatisch und vollautomatisch erfolgen. Gerade die vollautomatische Steuerung kann heute über Computersteuerungssysteme sehr komplex gehandhabt werden. Es gibt aber auch Eisenbahnmodellbauer, die sich nur auf das Sammeln der Modelle konzentrieren. Viele der seltenen Modelle haben weltweit einen immensen Sammlerwert.

Spielzeugeisenbahnen sind von Modelleisenbahnen vor allem dadurch unterscheiden, das sie häufig nicht maßstabgetreu sind und primär als Spielzeug für Kinder ausgelegt sind. In Deutschland haben sich einige große Hersteller für Modellbaueisenbahnen in den letzten Jahrzehnten etabliert, die auch die heutigen Standards noch prägen. Die führenden Hersteller von Eisenbahnmodellen wurden auch federführend bei der Produktpolitik späterer Hersteller, die sich kompatibel auf die Systeme einstellten. So wurde zum Beispiel das Zweileiter-Gleichstromsystem der Firma Fleischmann von den einigen Herstellern übernommen. Durch die neuen Informationstechnologien seit den 1980er Jahren wurden auch neue intelligente Steuersysteme entwickelt, bei denen sehr viel mehr Züge fahren können. Systeme über PC-Steuerungen spielen im Massenmarkt allerdings bis heute nicht die tragende Rolle, da die Systeme in der Anfangszeit auch sehr teuer waren. Je nach Land gibt es heute im Modelleisenbahnbau sehr große Unterschiede bei der Preisgestaltung der Produkte. Viele Hersteller müssen sich heute in Bezug auf die Preisgestaltung und der Detaillierung der Produkte neu ausrichten. Bis in Jahr 2005 war der Modelleisenbahnmarkt eine dynamischer Markt, der heute teils konsolidiert ist. Neue technische Innovationen werden den Modellmarkt wieder beleben. Im Eisenbahnmodellbaumarkt hat sich seit Jahrzehnten auch ein reger Gebrauchshandelsmarkt aufgebaut, der sich im virtuellen Markt weiter entwickelt hat.Der Versandhandel im Internet spielt heute neben dem stationären Handel über den Fachhandel eine große Rolle beim Vertrieb von Eisenhahnmodelle und dem Zubehör. Das Hobby Modelleisenbahn wird mit neuen Produkten schon für Kinder im jüngeren Alter angeboten.

Die Faszination des Modelleisenbahnbaus kann man heute bei permanenten Ausstellungsanlagen erleben, zum Beispiel in der weltweit größten Modelleisenbahnanlage im Miniatur-Wunderland Hamburg. In der Speicherstadt soll die Anlage im Endausbau weit über 2.000 Quadratmeter haben. Heute sind schon über zehn Kilometer Gleisanlage verlegt, die sich über bestimmte Themenlandschaften ziehen. Permanente große Modelleisenbahnanlagen gibt es in Deutschland zum Beispiel auch in Berlin, Gelsenkirchen und Merklingen. Öffentlich zugängliche Modelleisenbahnanlagen gibt es in allen Bundesländern, zum Beispiel im DB-Museum in Nürnberg. Über das Internet hat sich eine riesig Anbieterzahl im Eisenbahnmodellbau aufgebaut, zum Beispiel auch in bei den Modellbaudienstleistungen: Reparatur, Umrüstung, Digitalisierung, Originalrestaurierung, Gleisplanungen, Fahrzeugbeleuchtungen oder dem Modellanlagenbau. Viele der Eisenbahnmodellbaufans haben sich auch in Vereinen und Landesverbänden zusammengeschlossen. Es gibt zahlreiche Onlineshops im Internet, wo man alle namhaften Hersteller und Modelleisenbahn-Artikel findet. Zu den bekanntesten Looks im Eisenbahnmodellbau gehört zum Beispiel das Krokodil; die Look der Baureihe 103, für die Spuren H0 und Z; oder die ICE-Modelle der neuen Modelleisenbahngeneration.