Au-Pair

Aufenthalte als Au-Pair werden traditionell jungen Frauen wahrgenommen und bieten viele Vorteile. Vor allem für Mädchen und Frauen, die eine andere Kultur und Sprache kennenlernen wollen und ein kleines Budget haben, sind Au-Pair-Aufenthalte sinnvoll. Auch für Frauen, die eventuell länger im Ausland sich aufhalten wollen und eine gute sprachliche Vorbereitung suchen, bieten sich solche Reisen an. Man kann vor allem auch Erfahrungen bei der Haushaltsführung und der Kinderbetreuung sammeln. Bei den Tätigkeiten als Au-Pair gelten bestimmte nationale und internationale Regelungen. Es gibt zum Beispiel in Deutschland eine Gütezeichenverpflichtung der Agenturen (RAL-Gütezeichen), um bestimmte Wohn- und Arbeitsstandards bei den Gastfamilien zu gewährleisten. Agenturen, die ein solches Gütezeichen führen, müssen sich qualifiziert um die Vorbereitung, Vermittlung und Betreuung von Au-Pairs kümmern. Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit 63 Agenturen (St.2009), die geprüft wurden und das Gütesiegel tragen. Die Agenturen stehen auch den Au-Pairs und Gastfamilien mit Rat und Tat zur Seite. Die Gastfamilie übernimmt in der Regel die Unterkunft, die Verpflegung und gibt Taschengeld. Im Gegenzug kümmern sich die Au-Pairs um den Haushalt und betreut die Kinder. Die richtigen familiären Umstände spielen in der Vermittlung eine wichtige Rolle. Die Agenturen bieten hierzu im Vorfeld umfangreiche Fragebögen. Im Idealfall stimmen die Erwartungen der Gastfamilie und des Au-Pairs überein und wird auch die Sprache und Kultur qualifiziert vermittelt. In Deutschland gibt es für Gastfamilien bestimmte Richtlinien, so sollte zum Beispiel die Wochenarbeitszeit nicht dreißig Stunden überschreiten, inklusive Babysitting.

In erster Linie stehen die Kinderbetreuung im Vordergrund und leichte Haushaltsaufgaben wie Bügeln. Die Gastfamilie sollte auch ein eigenes Zimmer zur Verfügung stellen und ein Taschengeld von rund 260,– zahlen. Die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel in Form einer Monatskarte übernimmt die Gastfamilie. Die An- und Abreisekosten übernimmt in der Regel das Au-Pair. Au-Pairs haben eine Anspruch auf einen freien Tag in der Woche und eine Urlaubsanspruch auf zwei Wochen Urlaub, wenn der Aufenthalt über ein halbes Jahr geht. Auch sollte die Gastfamilie dafür sorgen das Sprachtrainings wahrgenommen werden. Die Gastfamilie muss sich auch um die notwendigen Versicherungen für das Au-Pair kümmern. Neben den deutschen Au-Pair-Regelungen gibt auch ein europäisches Abkommen für Au-Pairs. Bei Au-Pairs muss man die Alterseinschränkungen beachten. Bei Minderjährigen muss natürlich eine Einverständniserklärung der Eltern vorliegen. Das Mindestalter bei Au-Pairs aus EU/EWR-Ländern und der Schweiz ist 17 Jahre. Bei Au-Pairs aus Nicht-EU/EWR-Staaten 18 Jahre mit einer Aufenthaltserlaubnis. Aus bestimmten Ländern der EU wird auch eine EU-Arbeitserlaubnis gefordert. Informationen zum Thema Au-Pair bekommt man bei den Au-Pair-Agenturen, dem Arbeitsamt oder auch bei der Gütegemeinschaft Au-Pair e.V. in Bonn, die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.