Trüffel

Zu den teuersten und kulinarisch wertvollsten Speisepilzen gehören die Trüffel. Es gibt rund ein Dutzend von Trüffelarten, die als Speisepilze international gehandelt werden, wie die Trüffelarten der Sommertrüffel, die in Frankreich, Italien und Spanien wachsen, oder die Burgunder- und Wintertrüffel. Bekannt sind auch der Chinesische Trüffel oder der Schwarze Trüffel. Zu den edelsten Pilzen gehören die Pilzsorten der Echten Trüffel aus der Gattung der Schlauchpilze. Es gibt weltweit rund 60 Arten der Echten Trüffel, die teils als edle Spezialitäten gelten. Teure Speisepilze der Echten Trüffel werden teils künstlich in Trüffelwäldern kultiviert. Solche Trüffelwälder findet man im Mittelmeerraum oder auch in Neuseeland. Zur Art der Echten Trüffel gehört unter anderem der Sommertrüffel, den man auch in Süddeutschland oder Österreich findet. Diese Trüffelart ist als milde und erdige Speisepilzart bekannt. Sommertrüffel kommen auch aus der Provence oder der Türkei. Die begehrteste echte Trüffelart ist der echte weiße Trüffel. Diese Trüffelart ist sehr selten und ist auch bekannt unter dem Namen Piemont-Trüffel. Wie der Name assoziiert, kommt diese Trüffelart aus der norditalienischen Region Piemont. Das Piemont mit der Hauptstadt Turin ist für seine zahlreichen Delikatessen bekannt und eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Regionen in Italien. Die Region gilt als eine der Reichsten in Italien und kennt traditionell viele edle kulinarische Spezialitäten. Piemont-Trüffel gehören zu den teuersten Lebens- und Genussmittel überhaupt und haben bei den Gourmets einen Luxus-Status.

Wilde Albatrüffel aus dem Piemont werden heute zum Beispiel mit speziellen Suchhunden aufgespürt. Frische Piemont-Trüffel werden teils in Asien für 15.000 Euro pro Kilogramm verkauft. Die Erntesaison reicht im Piemont von Oktober bis Dezember. Im Handel sind vor allem frische Albatrüffel gefragt, die sehr schnell austrocknen und deshalb vor allem frisch gegessen werden müssen. Mit zunehmender Austrocknung verlieren die edlen Speisepilze an Qualität. Gourmets lehnen in der Regel konservierte Produkte ab. Viel günstiger als die Albatrüffel sind die Frühlingstrüffel, die von Januar bis April geerntet werden. Zu den Delikatessen kann man auch die Wüstentrüffel zählen, die in heißen Regionen wie dem Balkan, Nordafrika oder Spanien vorkommen. Die Wüstentrüffel sind vor allem als Delikatessen in Ländern wie Spanien oder auch Saudi-Arabien bekannt. In Zentral- und Südamerika oder den USA gelten die mexikanischen Trüffel als Delikatesse. Die nicht-echten Trüffel sind als Maisbeulenbrand bekannt, die den Mais befallen. In Europa hat sich geschichtlich vor allem Frankreich um den Trüffelhandel verdient gemacht, der hier schon im 18. Jahrhundert begann. Im 19. Jahrhundert exportiert Frankreich erstmals über eine Million Kilogramm an Trüffel in andere Länder.

Die besten Trüffel Frankreichs wachsen am Fuße des Mont Ventoux in der Provence. Der Berg wurde vor allem durch die Bergetappen der Tour de France weltbekannt. Der heilige Berg der Provence ist ein schönes Reiseziel, das viele Touristen für Wanderungen nutzen. Ein Großteil der schwarzen Trüffel aus Frankreich kommen aus dem Departement Drôme in der Region Rhône-Alpes. Der bekannteste Umschlagort für Trüffel ist der Ort Richerenches. Im Winter werden hier die wertvollen Trüffel über Großhändler in die ganze Welt verkauft. In Deutschland ist die Firma Bos Food der größte Trüffelhändler mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent. Gründer ist der deutsche Koch Ralf Bos, der unter anderem von der Zeitschrift Feinschmecker in die kulinarische Hall of Fame gewählt wurde. Auch als erfolgreicher Buchautor über Trüffel und andere Edelpilze wurde Bos bekannt.