Pasteten

Pasteten mit exotischen Gewürzen haben in Europa in der französischen Adelsküche der Renaissance ihren Weg als Delikatessen genommen. Die feinen Pasteten waren bei den Menüs der gehobenen französischen Gesellschaft dieser Zeit der Höhepunkt des Menüs. Auch der Klerus in der Renaissance war von den Pasteten-Delikatessen fasziniert. Seit der Französischen Revolution sind Pasteten einem breiten bürgerlichen Publikum zugänglich geworden und es sind zahlreiche Rezepte über die Grenzen Frankreichs hinaus in Europa bekannt geworden. Einer der bedeutendsten Köche Frankreichs in dieser Zeit war Marie-Antoine Carême aus Paris, der zahlreiche Bücher veröffentlichte, die sich unter anderem mit der Dekoration der Gerichte befassten. Er schuf die Pasteten-Variation Vol-au-vents: gefüllte Pasteten mit Ragout, deren runde Teighülle mit Blätterteig zubereitet wurden. Vol-au-vents, die vorgebacken sind, sind heute in Frankreich im Lebensmittelhandel und den Bäckereien immer noch sehr beliebt als Spezialitäten. In der französischen Menüfolge gehören zum klassischen Entree gefüllte Pasteten, die als warme Vorspeise gegessen werden. Es gibt zahlreiche Variationen von Pasteten, so zum Beispiel die Schüsselpasteten oder die Becherpasteten. Letztere sind Pasteten aus Blätter- oder Mürbeteig, die mit Ragout und Püree zubereitet werden und in einem Bechergefäß gebacken werden. Eine andere Variation sind die Halbmondpasteten oder Rissolen, die kleinere Pasteten mit einer Ragout-Füllung darstellen.

Im Feinkostbereich sind vor allem die Gänseleberpasteten als Delikatessen gefragt. Feine Gänseleberpasteten kommen unter anderem aus dem Elsass und der Region Toulouse in Frankreich. Im Elsass werden vor allem in Straßburg und Colmar feine Gänseleberpasteten hergestellt, die traditionell zu den Elsässer Delikatessen gehören. Die Stopfleber oder Foie gras ist ein Exportschlager der Elsässer Küche in aller Welt. Die Leber wird aus Gänsen und Enten gewonnen. In Frankreich ist die Stopfleber seit dem Jahr 2005 ein gastronomisches Kulturgut in der Nationalküche des Landes. Aus der Stopfleber aus Frankreich wird die Pasteten-Deliaktesse Pâté de Foie gras gewonnen. Das spezielle Mastverfahren zum Stopfen der Tiere ist in einigen Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten. In Frankreich hat man dieses Mastverfahren aus dem nationalen Tierschutzgesetz genommen, um das kulinarische Kulturgut weiter bestehen zu lassen. Gerade die elsässische Hauptstadt Straßburg hat in Europa eine lange Tradition bei der Zubereitung von Gänseleberpasteten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es viele Pasteten-Bäcker in Straßburg, die ihre eigenen Rezepte und Zubereitungsformen vermarkteten. Pasteten in gebackener Form mit Brotteig konserviert, gelten als die teurere Form der Pasteten-Delikatessen. Als Konservenprodukt gibt es im Handel auch günstigere Gänseleberpasteten.