Espresso und Co.

Gerade die Kaffeewirtschaft hat sich seit den 1990er Jahren dynamisch entwickelt. Kaffee gehört zu den meistgetrunkenen Getränken in Deutschland. Im Jahr 2008 lag der Pro-Kopf-Konsum an Kaffee in Deutschland bei durchschnittlich 148 Litern. Nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes wurde fast 520.000 Tonnen an Rohkaffee in Deutschland im Jahr 2008 abgesetzt, davon entfielen 400.000 Tonnen auf Röstkaffee. Die Zeiten, in denen die Deutschen nur Filterkaffee tranken, sind lange vorbei. Espresso, Latte Macchiato und Co. liegen in der Gunst der Verbraucher ganz vorne. Alleine in den Jahren 2007 und 2008 gingen die Absätze von Espresso und Caffè Crema jährlich um 20 Prozent in die Höhe. Seit dem Jahrtausendwechsel hat sich der Konsum der beiden Kaffeearten nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes verfünffacht. Frischen italienischen Espresso, der mit hochwertigen Vollautomaten zu Hause zubereitet wird, gehört heute zum Lifestyle vieler Menschen. Espresso ist ursprünglich eine Kaffeezubereitungsform die aus Mailand kommt. Der italienische Kaffee mit der starken Röstung gilt als feine Form der Kaffeekultur, die einen mediterranen Charakter im Lifestyle vermittelt. Espresso gilt unter Kaffeeexperten auch als magenschonender als viele andere Kaffeezubereitungsformen. Es gibt zahlreiche Qualitätskriterien, die einen guten Espresso ausmachen, unter anderem die Mischung, der Mahlgrad und die Espressomaschine. Als Erfinder der Espressomaschine gilt der Mailander Ingenieur Luigi Bezzera, der 1855 auf der Weltausstellung in Paris einen Prototyp vorstellte.

Für die individuellen Kaffeespezialitäten setzen auch immer mehr Kaffeeliebhaber die modernen Kaffeepads ein. Kapsel- und Padsysteme liegen in Deutschland heute voll im Trend. Jährlich steigt der Absatzmarkt für die Kaffeespezialitäten um über 20 Prozent. Auf Knopfdruck kann man komfortabel seinen Wunschkaffee zubereiten, was immer mehr Verbraucher fasziniert. Das Angebot an Kaffeespezialitäten und Geschmackrichtungen wird im Fachhandel und den Feinkostläden immer größer. Entwickelt hat die Kaffeepads das traditionsreiche niederländische Lebensmittelunternehmen Douwe Egberts, das mit Philips zusammen das sogenannte Senseo-Kaffeepadsystem im Jahr 2002 auf den deutschen Markt brachte. Kaffeepads werden heute von vielen Kaffeeröstern angeboten und sind meistens mit dem Senseo-System kompatibel. Ein Megatrend stellen auch die Bio-Kaffees dar, die immer mehr auch über die Discounter angeboten werden. Die Verbraucher schätzen die Bio-Kaffees, die mit bestimmten ökologischen und ökonomischen Standards auf den Markt kommen.

Zertifizierte und mit dem fairen Handel ausgezeichnete Produkte finden eine immer größere Fangemeinde, die auch außerhalb der Feinkostläden die Kaffeeprodukte einkaufen. Bio-Kaffee gehört zu den klassischen Produkten im Feinkostbereich und stellt eine Alternative zu normalen Produkten dar. Im fairen Handel gibt es unter anderem das Fairtrade-Gütesiegel, das festgelegte ökologische, ökonomische, soziale und ethische Kriterien für die Produzenten festlegt. Unter anderem gehören hierzu auch wirtschaftliche Standards wie die garantierten Marktpreise und Löhne. Mit dem Gütesiegel sind zahlreiche Waren ausgezeichnet, die vor allem aus den Entwicklungsländern kommen. Die Dachorganisation des fairen Handels ist die Fairtrade Labelling Organizations International (FLO), die ihren Sitz in Bonn hat und mit anderen internationalen Organisationen zusammenarbeitet, die unter dem Begriff FINE organisiert sind.