Lebkuchen

Lebkuchen gehört zu den typischen Delikatessen in der christlichen Advents- und Weihnachtszeit. Vorläufer der Lebkuchen mit Honig kannte schon die ägyptische Hochkultur. In Deutschland kam der Lebkuchen in der heutigen Form wahrscheinlich von Aachen in die fränkischen Klöster. In den Klöstern war Lebkuchen vor allem als leicht konservierbares Lebensmittel bekannt, das unter anderem auch mit Bier getrunken wurde. Schon im 14. Jahrhundert wurden Lebkuchen in der Region um Nürnberg bekannt. Nürnberger Lebkuchen gehören weltweit zu den bekannten Spezialitäten aus Deutschland und sind gesetzlich mit einer Herkunftsbezeichnung geschützt. Im Germanischen Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg ist das älteste Rezept aus dem 16. Jahrhundert ausgestellt. Die Lebkuchenspezialitäten aus und um Nürnberg werden international gehandelt und sind unter anderem in Ländern wie Chile und den USA sehr beliebt. Es gibt rund ein Dutzend Hersteller in der Region, die ihre eigenen Lebkuchenspezialitäten herstellen. Nicht mit Honig, wie die Nürnberger Lebkuchen, sondern mit Zuckerrübensirup, werden die bekannten Aachener Printen gesüßt. Die Lebkuchenart aus Aachen gehört zu den traditionsreichsten Lebkuchen in Deutschland. Die Aachener Printen sind vor allem für ihre Würzmischungen bekannt, die traditionell streng geheim gehalten werden. Aus Sachsen kommt die Lebkuchenvariation des Pulsnitzer Pfefferkuchens. Die bekannteste Sorte aus der Region ist Spitzen mit einem Schokoladenüberzug.

Eine lange Lebkuchentradition hat in Osteuropa hat die Großstadt Tula in Zentral-Russland. Von hier kommen die bekannten russischen Lebkuchen mit dem Namen Prjaniki. In der Stadt gibt es ein schönes Lebkuchenmuseum. Aus dem Nachbarland Polen kommt die Spezialität der Thorner Lebkuchen. Die weltbekannten Lebkuchen tragen den Namen der polnischen Herkunftsstadt Thorn. Die Anfänge der Lebkuchen liegen im 13. Jahrhundert. Nahe der deutschen Grenze in Basel ist ein traditionelles Lebkuchengebäck das Basler Läckerli. Im Nachbarland Österreich werden die Lebkuchen als Lebzelten vermarktet. Es gibt in Österreich eine große Auswahl an Lebzelten. Feine Lebkuchenvariationen kommen unter anderem aus der französischen Stadt Dijon, die früher die Metropole des berühmten Dijon-Senfs war. Die Nahrungsmittelindustrie war und ist in der französischen Stadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Lebkuchen aus Dijon sind in der Region schon seit dem Mittelalter überaus beliebt. Für ihre Honigkuchen, ähnlich den Nürnberger Lebkuchen, ist in Europa auch die jütländische Stadt Christiansfeld in Dänemark bekannt. Teig für Honigkuchen wird hier schon seit dem 18. Jahrhundert in den Bäckereien hergestellt.