Italienische Käsespezialitäten

Italien ist bekannt für seine zahlreichen Käsespezialitäten, die vor allem auch im internationalen Feinkostmarkt angeboten werden. Es gibt rund 200 traditionelle Käsesorten, von denen rund 30 Produkte mit dem geschützten Herkunftssiegel Denominazione d’Origine Protetta (DOP) ausgestattet sind. Zu den weltbekannten Käsesorten aus Italien gehören vor allem Mozzarella und Gorgonzola. Der norditalienische Käse Gorgonzola aus Kuhmilch und Edelpilz wird in der gleichnamigen Region schon seit dem 11. Jahrhundert hergestellt und ist einer der traditionsreichsten Käsesorten aus Italien. Es gibt heute im Handel verschiedene Variationen von Gorgonzola, zum Beispiel den würzigen Gorgonzola piccante, der bis zu 100 Tage reifen muss. Rund 60 Tage reift der mildere Gorgonzola dolce. Gorgonzola ist ein typischer Käse, der in Italien mit Weißbrot zu kleineren Mahlzeiten gegessen wird. Zu Gorgonzola eignen sich italienische Rotweine wie Chianti oder Primitivo (Zinfandel). Zu den international bekannten Käsespezialitäten aus Italien gehört auch der Büffelmozzarella (Mozzarella di bufala). Büffelmozzarella wird traditionell in der Region Kampanien an der Westküste Italiens hergestellt. Der Nahrungsmittelsektor mit dem Weinanbau und der Käsewirtschaft bestimmt die Wirtschaft der Region mit der Hauptstadt Neapel traditionell sehr stark. In den Jahren 2007 und 2008 gab es Krisen in der Mortadella-Produktion in der Region um Neapel, da unter anderem die Dioxin-Werte erhöht waren. Heute spielt deshalb die Qualitätskontrolle bei der Herstellung eine besondere Rolle. Vor allem auf die Weidebedingungen der Tiere in der Region um Neapel wird besonders geachtet.

Eine lange Tradition in der Käseproduktion hat der Hartkäse aus Kuhmilch, der Grana Padano. Er reift bis zu zwei Jahre und ist für sein kräftiges Aroma bekannt. Es gibt eine Reihe von Regionen und Provinzen, die offiziell den Hartkäse herstellen dürfen, unter anderem die Regionen: Milano, Bologna, Venedig, Verona oder Treviso. Ursprünglich kam Grana Padano aus der Lombardei, wo Zisterzienser zuerst den Käse kultivierten. In der Herstellung hat sich der Käse über die Jahrhunderte kaum verändert. Die Käsesorte gehört zu den am meisten imitierten Käsesorten der Welt. Zu den Käsesorten mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung gehört auch Asiago. Der Hartkäse aus Kuhmilch wird unter anderem in einer der ältesten Städte Italiens produziert, der norditalienischen Stadt Padua. Auch in der norditalienischen Stadt Trient wird der Schnittkäse hergestellt. Der Käse ist als mild-würziger Hartkäse mit einem nussartigen Aroma bekannt. Unter dem Begriff Pecorino sind in Italien bestimmte Käsesorten aus Schafsmilch bekannt. Es gibt viele Regionen in Italien, die eigene Pecorini herstellen. DOP-Marken sind unter anderem Pecorino siciliano oder Pecorino sardo von der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien. Pecorino als Hartkäse gibt es beim Discounter auch günstig mit Kuhmilch und Ziegenmilch. Delikatessen werden aus Schafsmilch gewonnen und weisen unterschiedliche Reifezeiten und Aromen aus.

Ein Käse, der nur auf der italienischen Insel Sardinien hergestellt werden darf, ist unter anderem der Fiore Sardo aus Schafsmilch, der ein typischer Käse aus der Bergwelt der Mittelmeerinsel ist. Aus der autonomen Region Aostatal kommt eine traditionelle Käsespezialität, die Käsesorte Fontina. Der Schnittkäse aus Kuhmilch wird seit Jahrhunderten nach traditionellen Rezepten hergestellt und ist bekannt für seine hohe Qualität. Vor allem auch das Aroma nach Almweiden und der milde Geschmack der jungen Käsesorten zeichnet die Käsesorte aus. Der Käse ist vor allem auch bekannt als feiner Käse für Saucen und Füllungen. Man kennt Fontina auch als Käse für regionale Käsefondues. Ein sehr würziger und pikanter Schnittkäse aus Kuhmilch kommt u.a. aus der Provinz Sondrio in der Region Lombardei, der Bitto. Bitto gehört zu den beliebtesten Käsesorten in Italien und ist durch seine glatte und hellgelbe Rinde zu erkennen.