Olivenöl

Olivenöl gehört traditionell zur mediterranen Küche ist heute auch aus den deutschen Küchen nicht mehr wegzudenken. Weltweit gehören die europäischen Länder Spanien, Italien und Griechenland zu den größten Olivenölproduzenten. In Spanien ist vor allem die Region Andalusien für den Olivenanbau bekannt. Von hier kommen über 80 Prozent der Olivenölproduktion Spaniens, die größer ist, als die gesamte Produktionskapazität von Italien. Der zweitgrößte Olivenölproduzent Italien kennt bekannte Anbau- und Erzeugerregionen unter anderem in der Toskana, Apulien oder Sizilien. In Griechenland spielt der Olivenanbau vor allem auf den Inseln Kreta, Lesbos und Thasos eine große Rolle. Viele internationale Olivenölprodukte werden mit traditionellen Herstellungsverfahren produziert. Vor allem im Feinkostbereich spiel die Tradition der Produkte beim Anbau und der Herstellung eine besondere Verkaufsrolle. Die Stiftung Warentest hat in den Jahren 2005 und 2006 zu den ersten Güteklassen Untersuchungen durchgeführt. Man unterscheidet in der EU nach der Verordnung Nr. 1234/2007 in acht Klassen von Olivenölen. Die führenden drei Produktklassen sind Natives Olivenöl Extra, Natives Olivenöl und Gewöhnliches natives Olivenöl. Alle drei Olivenöle der Güteklassen werden kalt gepresst und schonend hergestellt, ohne übermäßige Temperatureinwirkung. Der Begriff “kaltgepresst” ist heute ein Qualitätszeichen. Zu hohe Presstemperaturen schaden dem Geschmack des Olivenöls. Olivenöle nativ extra müssen zum Beispiel unter 27 Grad gepresst werden. Olivenöle nativ extra kann man bis zu 180 Grad erhitzen. Nicht für den Verzehr geeignet ist die Güteklasse VII (Rohes Oliventresteröl). Kräftigere Olivenöle werden hauptsächlich durch Oliven gewonnen, die noch im grünen Zustand früh geerntet werden.

Wie beim Wein auch, gibt es bestimmte Faktoren, die die Qualität und den Preis des Olivenöls maßgeblich bestimmen. Unter anderem entscheiden neben der Temperatureinwirkung bei Pressung und Extrahierung auch der Standort, die Lage und die Erntemethoden über die Qualität der Olivenöle. Genauso wie beim Wein auch gibt es auch Mischungen (natürlich kein Oliventresteröl), die unter dem Begriff EU-Blend bekannt sind, ebenso wie kleine Lagen, die einen besonderen kulinarischen Stellenwert haben und teure Olivenöle produzieren. Der Preis alleine ist aber kein alleiniges Kennzeichen für gutes Olivenöl. Sind zum Beispiel die Produktionskosten sehr hoch, so kommt in der Regel auch ein höherer Endverbraucherpreis im Handel heraus. Der Geschmack hängt bei Olivenöl auch nicht von der Farbe ab, die den Reifegrad der Oliven bei der Ernte wiederspiegelt. Ein Qualitätskriterium bei Olivenöl ist allerdings die Ölsäurezahl. Desto geringer die Ölsäure, desto besser die Qualität. Teure Olivenöle haben meistens auf dem Etikett wichtige Angaben zum Produkt wie die Güteklasse, die Herkunft, Informationen zur Pressung, Angaben zur Fettsäure oder auch zum Bio-Produkt. Geschmackshinweise werden heute häufig kommuniziert. Trotz aller Angaben auf den Etiketten bleiben die Produkte natürlich individuelle Geschmacksachen.

Im deutschen Feinkostbereich sind vor allem traditionelle Produkte aus der Toskana und Sizilien beliebt. Italien hat viele der bedeutendsten Abfüllbetriebe der Welt. Italienische Labels müssen nicht unbedingt Olivenöl aus Italien beinhalten. Es gibt auch Abfüllbetriebe, die in Mittelmeerländern wie Griechenland bestimmte Olivenölprodukte kaufen und sie dann unter dem eignen Label verkaufen. In der Vermarktung der Olivenölprodukte ist Italien sicherlich das führende Land in der Welt. Gerade im Feinkostbereich hat man die Möglichkeit sich ausführlich über die Produkte zu informieren. Wer exotischere Olivenöle sucht, der kann unter anderem auf Produkte aus Nordafrika zurückgreifen. Tunesien, Algerien, Marokko und Ägypten gehören weltweit zu den führenden zehn Olivenölproduzenten und bieten teils hervorragende Produkte an. Oft werden den internationalen Olivenölen bestimmte Geschmacksnuancen hinzugegeben, zum Beispiel Kräuter, Beeren, Mandeln oder Nüsse.