Gerade im Internet gibt es zahlreiche Informationen zu den einzelnen Gewerkschaftsorganisationen, die in Deutschland und Europa tätig sind. Die Grundlagenrechte bildet in Deutschland das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) ab. Die Rechte und Pflichten der österreichischen Betriebsräte regelt seit den 70er Jahren, das österreichische Arbeitsverfassungsgesetz. In der Schweiz gibt es keine klassischen Betriebsräte, aber besondere Vertretungen für Arbeitnehmer. In Deutschland ist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Spitzendachorganisation, die acht große Gewerkschaften auch gegenüber der Politik repräsentiert. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem: die IG Bergbau, Chemie, Energie; die IG Metall; Ver.di-Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft oder auch Gewerkschaft der Polizei. Alle vier Jahre hat die Spitzenorganisation ihren Bundeskongress mit 400 Delegierten. Der Bundesausschuss des DGB trifft jährliche Entscheidungen, die zentrale Fragen der Gewerkschaften betrifft. Vor allem gegenüber der Politik ist der DGB tätig und beeinflusst die Meinungsbildung der Entscheider maßgebend. Der DGB ist auch teilweise involviert bei Tarifverhandlungen der Beamten und des Bundes. In Österreich ist die Gewerkschaftsdachorganisation der Österreichische Gewerkschaftsbund. Die Interessenvertretung der Gewerkschaften hat neuen große Gewerkschaften als Mitglieder, unter anderem die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, die Gewerkschaft für Post und Fernmeldebedienstete oder die Gewerkschaft Bau und Holz. Die Zentrale ist in in der Hauptstadt Wien.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) ist die größte Organisation der Arbeitnehmer in der Schweiz und hat fast 400.000 Mitglieder. Zu den 15 Einzelgewerkschaften gehören der Personalverband des Bundes, der Schweizerische Bankpersonalverband oder der Schweizer Verband des Personals öffentlicher Dienste. Auch gibt es in der Schweiz eine spezielle Online-Gewerkschaft, die auch Mitglied des SGB ist. Eine lange Gewerkschaftsgeschichte hat natürlich auch eines der Mutterländer der Arbeitnehmerbewegungen - Frankreich. Die größte Organisation ist der Französische Demokratische Gewerkschaftsbund (CFDT), der rund 800.000 Mitglieder hat. Der Gewerkschaftsbund hat schon immer politische Parteien unterstützt, ist aber in jüngerer Zeit politisch zurückhaltender geworden. Trotzdem hat die Confédération française démocratique du travail, einen immensen Einfluss auf die nationale und europäische Politik. Auf Grund der öffentlichen Protestaktionen der Bauern in Frankreich ist auch die zweitgrößte Bauerngewerkschaft Confédération paysanne über die Grenzen bekannt.
Auf europäischer Ebene gibt es einige große Dachverbände, die bestimmte Branchen vertreten. So gibt es zum Beispiel die EFFAT in Brüssel, die Gewerkschaften aus dem Landwirtschafts-, Nahrungsmittel- und Tourismussektor vertritt. Mitglieder sind unter anderem, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die IG Bau oder aus Österreich die Gewerkschaften Metall-Textil-Nahrung (GMTN) und die Gewerkschaft VIDA, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Marktwirtschaft unter sozialen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für die Arbeiter und Angestellten zu verbessern. Die EFFAT hat über hundert europäische Gewerkschaften als Mitglieder und ist in über 30 Mitgliedsländern der EU vertreten.