Weihnachten

In vielen Ländern der Welt ist Weihnachten, das christliche Fest schlechthin. Weihnachten beginnt mit dem Heiligen Abend am 24. Dezember. Der Heilige Abend ist mit bestimmten Ritualen verbunden. Das wichtigste Ritual für viele ist die Bescherung der Angehörigen oder Freunde. Weihnachten beginnt bei vielen Familien am Nachmittag mit dem Festessen. Auf Grund der familiären Traditionen sehen viele den Abend des 24. Dezember als Weihnachten an. Tatsächlich ist der darauffolgende 25. Dezember der Hauptfeiertag an Weihnachten. In vielen Ländern ist Weihnachten ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland sind der 25./26. Dezember gesetzliche Feiertage.

Eine besondere kirchliche Stellung bei der Weihnachtsfeier hat die Mitternachtsmess. Sie wird zum Gedenken an den Sündenfall gehalten und darf nach den heutigen Kirchenvorgaben nicht vor 22 Uhr beginnen. Das Weihnachten auf den 25. Dezember fällt ist nicht zufällig, sondern seinen Ursprung in der Christianisierung. Weihnachten wurde zum bekehren der Heiden zeitlich an die Wintersonnenwendenfesten angelehnt. Aus Ermangelung kalendarischen Wissens, wurde die Festlichkeiten, die eigentlich drei Tage vorher im Jahr waren, auf den 25. Dezember terminiert. Seit dem zweiten ökumenischen Konzil, im Jahre 381, wurde Weihnachten am 25. Dezember, als zentraler Glaubensgrundsatz aufgenommen.

Weihnachten wird traditionell in der engsten Familie gefeiert. Die Rituale am Heiligen Abend sind in den meisten Familien immer gleich. Verändert haben sich die Essgewohnheiten. Traditionell ist das Weihnachtsessen am 24. Dezember eher einfacher Natur. Heute wird aber oft schon am Weihnachtsabend opulent aufgetischt. Zu Weihnachten gibt es spezielles Gebäck und Kuchen, unter anderem: Lebkuchen, Pfefferkuchen oder Christstollen. Das Backen von Weihnachtsgebäck hat eine lange Tradition in der familiären Weihnachtsvorbereitung.

Weihnachten wird heute aber auch von Nichtchristen als Familienfest gefeiert und hat als Feiertag seine besondere Bedeutung. Zu den zentralen Symbolen an Weihnachten gehört der Weihnachtsbaum und natürlich das Christkind. Das Christkind steht für die kommende Bescherung und ist ein beliebtes Wesen für Kinder, die auf die Geschenke warten. Das Christkind kommt in vielen Kulturen des Nachts daher und kann von Knecht Ruprecht begleitet werden. Dieser ist eigentlich Begleiter des Nikolaus und für die unartigen Kinder zuständig. Er verteilt die Ruten. Das Christkind belohnt und beschenkt dagegen die “braven” Kinder am Weihnachtsabend. Beschenkt wurden die Kinder im Mittelalter am 06. Dezember. Der Nikolaustag war traditionell der Geschenktag. Der Streit, um das Datum des Geschenktages, bekam Martin Luther in den Griff. Er ersetzte die Nikolausfigur, die die Bescherung im Mittelalter am 06. Dezember vornahm, mit der evangelischen Variante des elsässischen Christkindes, das tradionell am 25. Dezember die Kinder bescherte.

Der Weihnachtsbaum hat als Symbol der Bescherung, die Christkindtradition etwas verdrängt. Der Weihnachtsbaum wird heute, wie kein anderes Symbol für Weihnachten verwendet. Gerade im deutschsprachigen Raum haben sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr die Weihnachtsmärkte etabliert. In vielen Städten sind die Weihnachtsmärkte Vorboten des Festes. Bei Glühwein und Würstchen kann man sich schön aufwärmen und das Fest in den Städten geniesen. Weihnachten wird aber nicht überall auf der Welt gleich gefeiert.

In der Hindi-Kultur in Indien zum Beispiel, wird Weihnachten als der “Große Tag” gefeiert. In den USA wird Chrismas oder kurz X-mas landesweit gefeiert. Der christliche Feiertag gehört inzwischen zu den klassischen amerikanischen Feiertagen und wird auch oft von anderen religiösen Gruppen in den USA als Familienfeiertag gesehen. Der amerikanische Weihnachtsmann “Santa Claus” kommt mit seinem Schlitten aus dem Nordpol und beschenkt die Wartenden. Santa Claus kommt mit seinen Rentieren und dem Schlitten durch den Kamin in das Haus und erfreut vor allem die Kinder. Das Bild des klassischen Weihnachtsmannes ist von der rot-weißen Mantel und dem weißen Bart geprägt. Der Weihnachtsmann hatte früher in vielen Regionen Europas ein eigenständiges Gesicht. Unsere moderne Vorstellung des freundlichen Weihnachtsmannes mit dem langen Bart, wurde durch die Werbekampagnen von Coca-Cola in den 60erJahren geprägt. Allerdings hat die Firma den Look und das Gesicht des Weihnachtsmannes nicht erfunden, sondern er wurde aus der europäischen Weihnachtsmanntradition gestalterisch adaptiert. Trotzdem sind unsere Vorstellungen vom Weihnachtsmann bis heute von den jährlichen Werbekampagnen geprägt.

In Australien oder Neuseeland muss der Weihnachtsmann mit seinen winterlichen Kleidungen und dem langen Bart allerdings stark schwitzen. Weihnachten fällt in der südlichen Halbkugel in die heissen Sommermonate. Trotzdem bemüht man sich, die Rituale der nordamerikanischen oder der britischen Weihnachtstraditionen zu übernehmen. Der Heilige Abend heisst in Großbritannien “Chrismas Eve”. Wie in anderen europäische Ländern bringt der “Father Chrismas”, also der britische Weihnachtsmann, die Geschenke, die unter dem Weihnachtsbaum ausgebreitet werden. In Japan spielt Weihnachten eine ganz andere kulturelle Rolle. Der traditionelle Familientag wird zum Neujahrsfest gefeiert. Weihnachten ist als Fest vor allem für Menschen gedacht, die sich kennenlernen wollen. Auch die Medien spielen an Weihnachten eine besondere Rolle. Viele alleinstehende Menschen verbringen die Festtage vor dem Fernseher und schauen sich das T-Weihnachtsprogramm an. Weihnachten wird, wie kein anderes Fest, mit vielen speziellen Weihnachtswaren verbunden, so gibt es den Adventskranz, den Weihnachtskalender oder die Krippe.

Ein besonderes Weihnachtsgeschenk ist das Weihnachtsgeld für die Angestellten. Diese Sondervergütung zu Weihnachten hat eine lange Tradition in der Industriegesellschaft. Ursprünglich sollten die Sonderzahlungen zum Kauf der Geschenke beitragen und so den Mitarbeitern und ihren Familien ein schönes Weihnachtsfest bescheren.

Einen besonderen Stellenwert hat Weihnachten auch in der Musik. Es gibt viele bekannte Weihnachtslieder, die zum Weihnachtsfest gehört und gesungen werden. Lieder wie: Heilige Nacht; Stille Nacht, Heilige Nacht oder das Adventlied sind klassische Weihnachtslieder. Das Musikstück von Irving Berlin “White Chrismas”, ist eines der Lieder, die am meisten gekauft wurden und von Hunderten von Interpreten neu gecovert wurden. Das Stück “Single Bells”, ist das bekannteste amerikanische Weihnachtslied von James Lord Pierpont, das aber nicht zum Weihnachtsfestanlass komponiert wurde. In der Weihnachtskultur spielt auch die Literatur eine bedeutende Rolle. Zu Weihnachten gehören auch die Weihnachtsgeschichten. Viele Geschichten werden als CD nur für den weihnachtlichen Anlass produziert.

Weihnachtsgeschichten

Wenn die Nächte länger werden und in den Wohnungen und Häusern immer mehr Kerzen erleuchten, rücken wir dichter zusammen und genießen die Gegenwart geliebter und vertrauter Menschen. Dies sind die Gelegenheiten, bei denen bis heute immer wieder Weihnachtsgeschichten erzählt werden. In der stillen Jahreszeit hatte man ursprünglich nicht viel anderes zu tun, als sich abends zu versammeln und einander Geschichten zu erzählen, und heutzutage sehnt so mancher sich in der Hektik des Alltags in diese Atmosphäre zurück.

Weiße Weihnacht

Schnee zu gehört für viele Menschen zu ihrer Vorstellung von Weihnachten einfach dazu. Aber weiße Weihnachten sind viel seltener, als man denkt.