Bahai-Religion

Bahai wurde durch den Stifter Baha’u’llah gegründet. Die zweite wichtige Person ist der “Bab”, der als Religionsgehilfe des Baha’u’llahs gilt. Die Religion hat weltweit Anhänger und kam im 19. Jahrhundert aus Persien. Die Grundlage der Religion bilden die mystischen Erkenntnisse Baha’u’llahs, vor allem während seiner Haft. Im Jahr 1853 wurde er in Teheran in ein berüchtigtes Gefängnis gebracht. Durch seinen Stand, das öffentlcihe Ansehen und der offensichtlichen Unschuld, wurde er wieder entlassen. Baha’u’llah kam aus einer angesehenen Hochadelsfamilie in Persien und fiel schon früh auf Grund seiner Spiritualität und dem Mitleid gegenüber ärmeren Menschen auf. Er hat auch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Im Jahr 1844 schloss er ich dem Bab an. Bab ist der Religionsstifter des Babismus. Der Babismus löste sich in den Jahren vom Islam. Die Folgen für die Anhänger des Babismus waren katastrophal und Baha’u’llah musste auf geheißt des Ministerpräsidenten selbst ins Exil gehen. Aus Rache für die Ermordung der Babi wurde 1852 ein Mordanschlag auf den Schah von Persien ausgeübt, der Baha’u’llah zur Last gelegt wurde, ohne das er mit dem Anschlag in Verbindung stand. Nach dem Gefängnisaufenthalt musste er und seine Familie Teheran verlassen und ging ins Exil nach Bagdad. Nach vielen religiösen und gesellschaftlichen Ereignissen und Aufenthalten, u.a. in Edirne oder Istanbul, verbrachte er seine letzten Lebensjahre im Landhaus Bahji, nördlich von Akkon. Der Schrein des Landhauses ist heute ein Pilgerziel der Bahai.

Die Originalschriften von Baha’u’llah bilden die Offenbarungsquelle der Bahai. Zu den wichtigsten Werken gehören das Heiligsten Buch und das Buch der Gewissheit. Die Bahai-Religion hat ein monotheistisches Gottesbild. Das Wesen des Gottes bleibt den Gläubigen verborgen. Aus Gott geht die Schöpfung hervor. Der Glaube an Gott steht in Verbindung mit dem Glauben an Vernunft und Wissenschaft. Die Religion ist geprägt von sehr individuellen Freiheiten, die weniger durch Riten geregelt sind. Die geistige Grundhaltung der Gläubigen spielt eine überragende Rolle. Die Andachtsstädte der Bahai sind die Häuser der Andacht, die es weltweit gibt - auch in Deutschland. Die Fastenzeiten und die vorgeschriebenen Gebete sind fester Bestandteil der Religion. Drogen, Alkohol und andere Dinge, die den Verstand manipulieren, sind verboten. Es gibt weltweit nach seriösen Schätzungen rund acht Millionen Anhänger der Religion. Die meisten Bahai leben in Indien, dem Iran, Teilen Afrikas und Nordamerika. Sie erkennen die Gesetze der jeweiligen Länder an und sind eher parteilos. In Europa leben rund 150.000 Bahai. Durch die Grundsätze des Religionsstifters Baha’u’llah haben die Bahai gute Beziehungen zu anderen Religionen. Die Verfolgungsgeschichte, seit den Anfängen der Religion, ist sehr prägend für die Bahai. Durch die islamische Revolution ist die Situation im Iran sehr schwierig für die Religionsgemeinschaft. Durch das iranische Gesetz im Jahr 2008, das eine Abkehr von Islam mit der Todesstrafe androht, kann die Situation der Bahai noch dramatischer werden.