Hare Krishna

Hare Krishna ist die Bezeichnung für die Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (International Society for Krishna Consciousness). A.C. Bhaktivedanta, ein indischer Verfasser und Übersetzer von heiligen Schriften des Hinduismus, gründete die Gesellschaft. Die Gesellschaft wird als Neue Religiöse Gesellschaft eingestuft und gehört einer der vier vishnuitischen Schulen im Hinduismus an: dem Gaudiya Vaishnavas. Die Gesellschaft betreibt zum Beispiel ökologische Bauernhofprojekte, zwei davon in Deutschland. Der Schutz von Kühen ist im Hinduismus besonders wichtig. Die ISKCON betreibt einen regen Bildungsaustausch und betreibt auch weltweit eigene Grundschulen. Zu den Lehren von Hare Krishna gehört der Glauben an einen persönlichen Gott. Krishna stellt die hinduistische Form der Göttlichkeit dar. Krishna ist der achte Gott in einer menschlichen Gestalt. Er ist die Reinkarnation des Höchsten. Hindus gehen davon aus, das Krishna wirklich gelebt hat. Seine Markenzeichen sind die indische Querflöte und die Pfauenfeder im Haar. Krishna gehörte der königlichen Familie zu Mathura an. Die Stadt Mathura in Nordindien ist einer der Wallfahrtorte des Hinduismus. Die Stadt liegt rund 140 Kilometer von Delhi entfernt. Viele Geschichte gibt es über die Wunderkräfte von Krishna in der Kindheit und Jugend. Krishna war für seine emotionale religiöse Hingabe bekannt und soll nach hinduistischer Tradition 3102 v. Chr. wieder in den Himmel zurückgekehrt sein. Mit allen Themen, die im Hinduismus wichtig sind, beschäftigt sich die Mahabharata, das bekannteste indische Epos. Hier ist auch die Verehrung von Krishna festgehalten. Zu den Lehren der ISKCON gehört auch, das Lebenswesen winzige Bestandteile Gottes sind. Die individuelle Beziehung und Liebe zu Gott ist ihre Bestimmung, die geweckt werden muss. Durch Mediation und das Aufrufen des Namens findet man eine solche Beziehung.

Die Mediation geht mit bestimmten Reinigungsritualen einher. Es gibt Enthaltungsvorschriften zum Beispiel bei Themen wie Sexualität, Alkohol oder Glückspiel. Auch der Fleischkonsum ist Teil der Enthaltung. Beim gemeinsamen Gottesdienst werden Mantras rezitiert. Die Mantras können zur Freisetzung von spiritueller Energie genutzt werden. Die Kombination von Mantas kann auch als Beschwörungen gegen etwas eingesetzt werden, zum Beispiel als Beschwörung gegen Schlangen. Es gibt drei Mantra-Formen, das Bija-Mantra gehört dazu. Das bekannteste Bija-Mantra ist Om, das man auch als Mantra beim Yoga kennt. Die Silbe Om ist bei Hindus und Buddhisten heilig. Das Singen funktioniert nach festen Ritualen, wie dem Aufrufen und Antworten. Es gibt die Vorsänger und den Chor. Das Singen der einfachen Melodien ist mit bestimmten vorgeschriebenen Wiederholungen verbunden. Damit man mitzählen kann, gibt es für die Gläubigen die Ketten mit Kügelchen. Die Zeremonie dauert rund anderthalb Stunden. Je nach dem, ob man Ordensmitglied oder Gemeindemitglied ist, gibt es verschiedene Formen der Mitwirkung in der ISKON. Gerade die langandauernden Wiederholungen der Mantras führen immer wieder zu kritischen Stimmen. Kritiker befürchten, man könne einen Zustand von Hypnose erreichen, der einen bewusstseinserweiternden Zustand schafft, der manipuliert werden kann. Die internationale Gesellschaft hat eine deutschsprachige Webpräsenz.