Weltweit gibt es unzählige religiöse Gemeinschaften, die man nach verschiedenen Kriterien wie Ethnien oder Stammväter untergliedert. Zu den großen Weltreligionen gehören das Christentum, das Judentum, der Islam, der Buddhismus, der Hinduismus und der Konfuzianismus. Das Christentum und der Islam sind die mit Anstand größten Religionen. Man schätzte die Anhänger der chinesischen Religionen auf rund 400 Millionen. Die Anhänger der traditionellen afrikanischen Religionen werden auf 100 Millionen geschätzt. Rund 23 Millionen Anhänger hat der Sikhismus. Die Religion der Sikh wurde im 15. Jahrhundert in Nordindien durch den indischen Heiligen und Religionsstifter Guru Nanak Dev ins Leben gerufen. Guru Nanak war ein absoluter Gegner des Kastensystems und sah sich nur Gott verpflichtet. Er war nie Schüler eines menschlichen Lehrers. Die Einheit mit der Schöpfung Gottes ist das zentrale Glaubenselement. Es gibt formale Vorgaben an die Gläubigen, wie zum Beispiel die typische Kleidung der Sigh. In Deutschland leben die Sigh vor allem in den Großräumen Frankfurt, Köln, Stuttgart oder Hamburg. Praktizierende Sigh erkennt man an den Turbanen. Die heilige Schrift der Sigh ist Guru Granth Sahib. Nach dem Judentum und den Bahai folgt zahlenmäßig der Jainismus. Jainismus ist eine indische Religion, die etwa im 6. Jahrhundert vor Christus entstand. Fast alle Anhänger leben in Indien, rund 4,3 Millionen. Zu den historischen Gründern gehört Mahavira, der sein Leben nach den fünf großen Gelübden der Entsagung führte. Zu den Gelübden gehören Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen, Keuschheit und Besitzlosigkeit. Die geistigen Führer werden Tirthankara genannt und sind die Vermittler zwischen der materiellen und spirituellen Welt.
Die Wurzeln hat die Religion im Brahmanismus, der auch Vorläufer des Hinduismus ist. Der Jainismus unterscheidet in die Grundprinzipien Geistiges und Ungeistiges. Das Ungeistige ist Bewegung, Raum, Stoff, Zeit und Ruhe. Die Shinto-Religion hat rund 4 Millionen Anhänger, die fast ausschließlich in Japan leben. (s. Shinto-Artikel) In Südvietnam leben rund 4 Millionen Anhänger des Caodaismus. Die Religion wurde 1926 gegründet. Religionsstifter war Ngô Văn Chiêu. Anhänger des Caodaismus glauben an die Seelenwanderung und halten moralische Dinge wie Nächstenliebe, Selbstlosigkeit und Armut für ihre Pflicht. Der Gott Cao Dai hatte mehrere Offenbarungen, zum Beispiel auch zum Christentum oder zu Buddha. Auf Grund der Wichtigkeit für die Menschen gehören zu den hohen Geistern des Caodaismus auch Persönlichkeiten wie die Jungfrau von Orleans. Nach dem Vorbild der katholischen Hirche ist die Caodaismus-Hierarchie aufgebaut. Rund 4 Millionen Anhänger hat eine relativ junge Religion: Tenrikyō. Die Geschichte der Religion begann im Jahr 1838 nachdem die Japanerin Miki Nakayama eine Offenbarung durch einen unbekannten Gott hatte. Im Ursprungsland Japan leben heute rund 1,5 Millionen Anhänger. Jiba ist der Platz, wo die Menschen erschaffen wurden, laut eine Erscheinung von Nakayama, die schnell viele Anhänger fand. Während einer Zeremonie in Jiba starb Nakayama im Jahr 1887.
Grundlage der Lehre ist der Glauben an den “Elterlichen Gott”. Nach ihren Visionen ist der Körper eine Leihgabe Gottes, der Geist allerdings wird den Menschen frei zur Verfügung gestellt. Durch selbstlose Taten findet der Mensch wieder zu Gott. Der Gewinn ist ein frohes Leben. Die eigenen Eltern spielen in der Religion eine zentrale Rolle. Die missionarische Arbeit findet außerhalb Japans vor allem in den USA, Südamerika, Taiwan, Korea oder Europa statt. Rastafari ist eine Religion, die aus Jamaika kommt und weltweit rund 600.00 Anhänger hat. Die Religion ist 1930 entstanden und lehnt sich an das Christentum an. Als Prophezeiung sahen die Rastafaris die Krönung von Haile Selassie in Äthiopien an, die Marcus Mosiah Garvey, ein vehementer Verfechter der Einheit der Afrikaner, vorhersah. Wichtigste Quelle der Bewegung ist die Offenbarung Johannes im Neuen Testament.