Buddhismus

Zu den großen Weltreligionen gehört der Buddhismus mit rund 450 Millionen Gläubigen. Die Religion geht auch Siddhartha Gautama zurück, der als Sohn eines wohlhabenden indischen Adelsgeschlechts zuerst im heutigen Nepal lebte und mit 29 Jahren den familiären Palast verlies und dann mit den negativen Lebensdingen wie Krankheit, Alter und Tod konfrontiert wurde. Nach Jahren der Suche nach einem nicht vergänglichen und dauerhaften Glück, und der Auseinandersetzung mit bekannten Lehren und Philosophien, setzte er sich letztendlich unter einem Feigenbaum in der Nähe von Bodh-Gaya und versprach nicht wieder aufzustehen bevor er sein Ziel erreicht hatte. Durch Meditation erkannte er das Wesen des Geistes und wurde erleuchtet. Als Buddha lehrt er rund 45 Jahre, bis er im Alter von 80 Jahren starb. Das genaue Geburtsdatum von Siddhartha Gautama ist umstritten, Experten datieren den Geburtstag auf 563 v. Chr. Die Grundlagen der Lehre Buddhas berufen sich auf die sogenannten Edlen Wahrheiten in der buddhistischen Lehre, dem Dharma. Eine der vier Edlen Wahrheiten ist, das jeder die Natur des Geistes erkennen kann und erleuchtet werden kann. Die Lehren sind dabei relativ frei von Dogmen, wie man sie aus anderen Religionen kennt. Um ein dauerhaftes Glück zu erreichen spielt vor allem die Selbsterkenntnis durch Meditation eine zentrale Rolle. Grundsätzlich soll im Buddhismus auch leidbringendes Verhalten vermieden werden. Vor allem die Vermeidung von Zorn spielt später eine wichtige Rolle in der Lehre des Buddhismus. Toleranz und Gewaltlosigkeit faszinieren auch viele Menschen in westlichen Ländern, die dem Buddhismus aufgeschlossen gegenüberstehen. Der Buddhismus appelliert auch an die Eigenverantwortung des Einzelnen und die Ursachen und Wirkungen des Handelns (Karma). Die Lehren Buddhas wurden zuerst nur mündlich überliefert und erst nach seinem Tod schriftlich festgehalten. Es gibt verschiedene Schulen im Buddhismus, die unterschiedlich die Lehren Buddhas interpretieren. Zu den Hauptrichtungen des Buddhismus gehören Mahayana (Großer Weg), Hinayana (Kleiner Weg) und Vajrayana. Der Zen-Buddhismus ist aus China nach Japan gekommen und bezieht sich vor allem auf den Großen Weg. Der gelebte Buddhismus unterscheidet sich sehr stark in den Formen und Traditionen.

Der Buddhismus ist in Ländern wie China, Japan, Kambotscha, Sri Lanka, Südkorea, Taiwan, Thailand oder Tibet stark verbreitet. In Indien sind nur rund ein Prozent der Bevölkerung Buddhisten. Weltbekannt ist der Tibetische Buddhismus. Der Tibetische Buddhismus ist in der Tradition der Nyingma-Schule sehr nahe. Nyingma ist die älteste Schule im Tibetischen Buddhismus. Erste Kontakte der Tibeter, die vor dem Buddhismus vor allem die Bön-Religion kannten, sind auf das 5. bis 6. Jahrhundert datiert. Erste schriftliche Übersetzungen aus dem Sanskrit in die tibetische Sprache fanden im 8. Jahrhundert statt. Der tibetische Buddhismus ist ein Zweig der Mahayana-Schule. Zu den Lehren des Tibetischen Buddhismus gehören auch die Vier Wahrheiten, das Große Mitgefühl oder das Streben nach individueller Erleuchtung. Tantrische Mediationen und Initiationen spielen in der Schulung eine besondere Rolle. Höchster Vertreter des Tibetischen Buddhismus ist der Dalai Lama. Seit der Flucht ins Exil im Jahr 1959 lebt die höchste religiöse Autorität der Tibeter in Nord-Indien, in Dharamsala. Der gegenwärtige 14. Dalai Lama ist der buddhistische Mönch Tenzin Gyatso (Mönchsname), der 1935 als Lhamo Dhondrub in Taktser geboren wurde. Zwei Mönche hatten eine Vision und erkannten, das damals zweijährige Kinder, als 14. Dalai Lama. Es wurden zahlreiche Tests durchgeführt, die der Nachfolger des 13. Dalai Lamas Thubten Gyatso alle bestand.