Die UN ist die wichtigste Organisation der internationalen Völkergemeinschaft. Die Vereinten Nationen bestehen derzeit aus 192 Mitgliedern. Die Völkerorganisation wurde im Juni 1949 ins Leben gerufen. Ihren Sitz hat die UN in New-York am United Nations Plaza. Zu den Kernaufgaben der Vereinten Nationen gehören die Wahrung des Weltfriedens, der Erhalt des Völkerrechts und die Wahrung der Menschenrechte. Zwei der Gründungsinitiatoren waren der US-Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premier Winston Churchill. Auch die Sowjetunion, China und Frankreich waren maßgebend bei der Vorbereitung der Organisation. Insgesamt gab es damals 51 Gründungsmitglieder. Die Charta der Vereinten Nationen wurde 1945 in San Franzisco unterzeichnet. Die Charta stellt quasi die Verfassung oder eine Art Selbstverpflichtung dar. In der Charta gibt es wesentliche Kapitel und Artikel, die sich zum Beispiel mit Drohungen oder Angriffshandlugen von Staaten und der friedlichen Beilegung von Konflikten auseinandersetzen. Der Friedenssicherung kommt eine zentrale Rolle zu. Bereits im ersten Artikel der Charta geht man auf dieses zentrale Thema ein. Die Mitgliedsstaaten verpflichten sich zu einem freiwilligen Gewaltverbot. Jede Nation hat natürlich das Recht auf Selbstverteidigung. Auch kann der Sicherheitsrat beschließen Friedensstörer zu sanktionieren. Kommunikative oder wirtschaftliche Sanktionen können letztendlich bis zu Gewaltanwendungen vereinbart werden. Weltweites Zeichen der Friedenstruppen der UN ist der blaue Helm.
Die UN setzt sich aus sechs Hauptorganen und vielen Nebenorganen zusammen. Zu den Hauptorganen gehören die UN-Generalversammlung, das Sekretariat des Generalsekretärs und der Sicherheitsrat. Jedes Mitglied hat in der Generalversammlung einen Sitz und eine Stimme. Die Generalversammlung kann nicht-bindende Empfehlungen an den Sicherheitsrat geben. Auch der Generalsekretär wird auf Empfehlung des Sicherheitsrates von der UN-Generalversammlung gewählt. Der Sicherheitsrat hat 15 Mitglieder. Die fünf ständigen Mitglieder sind China, Russland, Frankreich, das Vereinte Königreich und die USA. Die Generalversammlung wählt die zehn nicht-ständigen Mitglieder. Jedes Jahr werden fünf nicht-ständige Mitglieder auf zwei Jahre gewählt. Die Beschlüsse des Sicherheitsrates sind bindend und durchsetzbar. Mindestens neun Staaten im Sicherheitsrat und alle fünf ständigen Mitglieder müssen zustimmen. Stimmt ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrates nicht zu, so spricht man vom Vetorecht. Eine Stimmenthaltung wird in der Praxis als Zustimmung interpretiert. Der UN-Generalsekretär wird auf fünf Jahre von der Generalversammlung auf Vorschlag des Sicherheitsrates gewählt. Er ist heute vor allem der höchste politische Repräsentant der Organisation.
Ein anderes wichtiges Organ ist der Internationale Gerichtshof in Den Haag. Er ist das zentrale Rechtsorgan der UN. Nur Staaten können hier vor Gericht ziehen. Hier werden völkerrechtliche Rechtsstreitigkeiten ausgetragen. Deutschland hat eine übliche Unterwerfungserklärung abgegeben. Allerdings ist hiervon der Streitkräfteeinsatz im Ausland oder die militärische Nutzung auf deutschem Hoheitsgebiet ausgenommen. Seit der Gründung des IGH im Jahr 1945 hat Deutschland dreimal den IGH angerufen, zuletzt bei den diplomatischen Verwicklungen zwischen den USA und Deutschland im Fall der Bangräuber LaGrand, die eine amerikanische Bank überfielen und den Bankdirektor töteten. Hier hatten die USA die Deutschen nicht konsolidiert und die Bankräuber wurden zum Tode verurteilt. Der IGH urteilte damals, dass die Hinrichtung gegen internationales Recht verstoßen hätte. Da die USA die einstweilige Anordnung des IGH nicht nachgekommen war, wurde der Fall zu einem der wichtigen Fälle in der Geschichte des Gerichts.
Zu den weiteren wichtigen Organen der UN gehören der Wirtschafts- und Sozialrat und der Treuhandrat. Zu den populären Nebenorganisationen der UN gehören das Kinderhilfswerk UNICEF, das Welternährungsprogramm WFP, das Umweltprogramm UNEP, das Entwicklungsprogramm UNDP und Flüchtlingskommissariat UNHCR. Das Flüchtlingskommissariat soll Millionen von Flüchtlingen auf der Welt Schutz zukommen lassen. UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, wurde Ende der 1949er Jahre gegründet. In der Anfangszeit sollte UNICEF vor allem Kindern im Nachkriegseuropa helfen. Inzwischen ist die Hilfsausrichtung auf Kinder in Entwicklungsländer fokussiert. Man hilft den Kindern bei Themen wie der Ernährung, der Gesundheit, der Hygiene oder der Bildung. Die Familienplanung ist ein wichtiges Thema bei der Betreuung der Eltern. Krankheiten wie AIDS sind vor allem in Afrika ein riesiges Problem. Auch das Thema Kindersoldaten spielt in der Hilfsarbeit eine wichtige Rolle. Sitz von UNICEF ist New York.
Heute ist UNICEF in rund 160 Ländern tätig und beschäftigt rund 7.000 Mitarbeiter. Zur Vorsitzenden wurde die US-amerikanische Politikerin Anne Venemann bis 2010 gewählt. Es gibt nationale Komitees in den Industrienationen. Im Jahr 1953 wurde das deutsche UNICEF-Komitee in Köln gegründet. Schirmherrin ist immer die Ehefrau des Bundespräsidenten. Durch den Spendenskandal trat 2008 der Vorstand zurück und machte den Weg frei für einen Neuanfang von UNICEF Deutschland. Vor allem die Spendeneinnahmen brachen in Folge der Affäre ein. Heute ist das deutsche UN-Kinderhilfswerks-Komitee wieder auf einem guten Weg, vor allem Vertrauen zurückzugewinnen.