Lettland

Lettland ist der EU im Jahr 2004 beigetreten. Lettland gehört wie Estland und Litauen zu den baltischen Staaten, die Mitglied der EU sind. In Lettland leben rund 2,3 Millionen Menschen, die meisten in der Hauptstadt Riga (730.000). In Lettland spielt die Holzindustrie, die Textilindustrie oder Maschinenwerkzeugindustrie eine wesentliche Rolle. In den letzten Jahren hat sich vor allem der Dienstleistungssektor und insbesondere der Tourismus stark entwickelt. Touristen aus der ganzen Welt kommen vor allem in die Metropole Riga. Nach steigenden Wachstumsraten in den letzten Jahren vermutet man eine stärkeren Rückgang der Wirtschaft in den Jahren 2009 und 2010. Lettland hat sich im Jahr 1991 von Russland angewandt und eine selbstständige Republik ausgerufen. Die erste Wirtschaftskrise hat das Land innerhalb der Russlandkrise im Jahr 2000 zu verkraften gehabt. Das BIP lag im Jahr 2008 bei rund 22 Milliarden Euro. In den letzten Jahren sind zahlreiche ausländische Investitionen in Lettland getätigt worden. Dies betrifft zum Beispiel die Bereiche Telekommunikation, Energie, Bankenwirtschaft oder Immobilien. Die Währung in Lettland ist Lats. Seit dem Jahr ist der Lats fest an den Euro gekoppelt; 1 Euro = 0,702804 Lettische Lats. Wegen der hohen Inflation wurde der Euro bisher nicht eingeführt. Experten rechnen mit der Einführung des Euro frühestens im Jahr 2011. Eine der Gründe für die hohe Inflation war in den letzten Jahren das sehr starke Wirtschaftswachstum des baltischen Staates. Insgesamt unterstellt man dem Land eine gute Kreditwürdigkeit. Die Wirtschaftskrise kann sich auch hier auswirken.

Seit dem Jahr 2000 versucht man die Neuverschuldung des Landes kontinuierlich zurückzufahren. Der Anteil der Staatsausgaben an Gesundheit (ca.10 Prozent) oder Bildung (ca. 5 Prozent) sind wesentlich höher als der Etat zum Militär. Lettland geht in vielen Bereichen in den letzten Jahren einen sehr westlich geprägten Wirtschaftsweg. Die Republik Lettland hat ein Parlament (Saeima), das aus hundert Abgeordneten besteht, die alle vier Jahre gewählt werden. Das Parlament wählt den Präsident auf vier Jahren. Bei der Europawahl 2009 hat die russischstämmige Minderheit in Lettland (rund 28 Prozent) große Gewinne zu verzeichnen gehabt. Wahlsieger der EU-Wahl ist die Partei Zivilunion, die erst 2008 gegründet wurde. Nach der Zivilunion folgen das Parteibündnis Harmoniezentrum, die Partei Neue Zeit und die Bewegung für Menschenrecht in einem geeinten Lettland. Letztere Partei wird vor allem von der russisch-sprechenden Bürgerschaft unterstützt. Spannend wird in der Zukunft sein, wie sich die starke Wirtschaftskrise in Lettland mittel- und langfristig auf die Wirtschaft und das gesellschaftspolitische Wesen auswirkt.