Verbraucherorganisationen

Verbraucherorganisationen vertreten die Interessen der Verbraucher gegenüber der Politik und der Wirtschaft. Die vielfältigen Anliegen der Verbraucher werden so auch in die Öffentlichkeit getragen. Hier geht es vor allem um die Förderung des fairen Handels zwischen Konsumenten, Produzenten und dem Handel. Die Verbraucherberatung spielt in den Organisationen eine zentrale Rolle, ebenso wie die Aufklärung von Missständen und die Wahrung der Interessen der Verbraucher vor Gericht. Das Thema Produktsicherheit und Dienstleistungssicherheit ist das zentrale Thema, das im Interesse aller Konsumenten liegt. Vor allem eine umfassende Information muss bei den Produkten gegeben sein, damit der Konsument auch eine effektive Wahlfreiheit hat. Vor allem sind die Organisationen tätig bei der politischen Lobby-Arbeit. Sie ist wichtig, um in die Gesetzgebungsverfahren frühzeitig eingreifen zu können, und die Rechtsgrundlagen im Sinne der Verbraucher zu gestalten. Der Verbraucherschutz spielt heute in Europa eine zentrale politische Rolle. Die größte Organisation im deutschsprachigen Raum ist der deutsche Dachverband Verbraucherzentrale Bundesverband. Die Verbraucherzentrale Bundesverband hat ihren Sitz in Berlin und wurde im Jahr 2000 gegründet. Der Dachverband hat 41 Verbraucherverbände und 16 Verbraucherzentralen. 25 weitere Verbände gehören der Dachorganisation an. Rund acht Millionen Einzelmitglieder sind in der deutschen Dachorganisation der Verbraucher organisiert. Der deutsche Dachverband ist wiederrum international eingebunden, zum Beispiel die European Consumers Organisation in Brüssel.

Eine übergeordnete internationale Verbraucherorganisation ist zum Beispiel Trans Atlantic Consumer Dialogue, die europäische und US-amerikanische Verbraucherpolitik macht. Die englische Hauptstadt London ist der Sitz der Organisation. In den einzelnen Bundesländern gibt es von der deutschen Verbraucherschutzdachorganisation Verbraucherzentralen, die als Beratungseinrichtungen dienen. Immer wieder nimmt sich der Europäische Gerichtshof den Verbraucherfragen an, um europaweite Richtlinien zum Schutz der Verbraucher zu erlassen. Allgemeine Verbraucherfragen ergeben sich aus den unterschiedlichen Vertragsrechten, die immer wieder Gegenstand von deutschen Gerichtsentscheidungen sind. Die Urteile betreffen zum Beispiel in jüngerer Vergangenheit Themen wie Haftungen von Reiseveranstalter oder auch Fragen zur Werbung über Mail und SMS. Vor allem die Werbung über Telefon und Mail ärgert viele Verbraucher. Die millionenfache Belästigung von Telefonwerbung wurde durch die Verbraucherorganisationen immer wieder eingeklagt. Zum Schutz der Verbraucher gibt es heute klare Verbraucherschutzregelungen über das Gesetz zum unlauteren Wettbewerb.

Die oberste Bundesbehörde für den Verbraucherschutz ist das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit den Dienstsitzen in Bonn und Berlin. Vor allem das zentrale Thema sichere Lebensmittel spielt in der Behörde eine Rolle. Gerade durch den globalen Handel spielt das Thema Verbraucherschutz bei Lebensmitteln eine Schlüsselrolle für die Zukunft. Eine kontinuierliche Verbesserung in Fragen der Lebensmittelsicherheit ist in Deutschland seit Jahren im Gange. Über die Seiten des Ministeriums bekommt man viele Informationen zu diesen Themen und kann u.a. auch Informationsbroschüren bestellen. Einen staatlichen Verbraucherservice bietet zum Beispiel auch die Bundesnetzagentur. Die Verbraucherrechte in den Märkten Elektrizität, Gas, Telekommunikation oder Post werden hier thematisiert. Die Bundesnetzagentur bietet einen Verbraucherservice für Telekommunikation an. Hier kann man auch formelle Anträge auf ein Schlichtungsverfahren zwischen Endkunde und Anbieter beantragen. Das Verfahren ist allerdings kostenpflichtig.