Familienbildungsstätten

Das Angebot der Familienbildungsstätten ist heute sehr umfangreich und bezieht sich auf viele Themen, die man auch nach Zeitphasen festmachen kann. Angebote bezogen sich früher besonders auf Themen der Hauswirtschaft, der Geburt, der Erziehung und der Partnerschaft. Heute ist das Element Familie/Beruf sehr wichtig, und es gibt viele Beratungen und Bildungskurse zu diesem Thema. Die Einrichtungen können von den Kommunen und dem Land finanziert sein oder von der Privatwirtschaft getragen werden. Man findet solche kommunalen Einrichtungen vor allem in den Städten. Auf dem Land sind sie eher weniger vertreten. In Deutschland ist die Familienbildung gesetzlich festgeschrieben im achten Sozialgesetzbuch für Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII / § 16). Ein zentraler Punkt des Gesetzes ist, dass sich Mütter, Väter oder andere Erziehungsberechtigte, durch allgemeine Bildungseinrichtungen eine Erziehungsberatung erhalten sollen. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung gefördert werden. Dies bedarf natürlich der Beratung und Schulung von Eltern, sofern hier ein Handlungsbedarf besteht. Wie in allen Familien üblich, gibt es zahlreiche Aspekte, die zu Problemen führen können. Man kann die Beratungs- und Bildungsangebote unterscheiden nach Kursen, vor der Geburt und nach der Geburt, bzw. den Themenfeldern, die zu späteren Erziehungskonflikten führen. Themen für werdende Mütter sind zum Beispiel: Säuglingsernährung, Säuglingshygiene oder Stillen. Vor allem die Beziehung von Mutter und Kind spielt eine wichtige Rolle bei jungen Müttern, die sich mit Gleichgesinnten austauschen wollen. Viele der Einrichtungen sind bekannt unter dem Namen der Baby-Treffs, die es in fast allen mittleren und großen Städten gibt.

Bildungsangebote und Beratungen sind im späteren Kindesalter vor allem auf Erziehungsfragen ausgelegt. Es gibt viele Angebote, die auch mit Kinderbetreuung einhergehen, damit die Eltern in Ruhe die Kurse und Beratungen annehmen können. Wichtige Fragen ergeben sich auch aus der Auseinandersetzung mit den Themen Kindergarten und Schule. Da die Kindererziehung heute nicht nur eine Frage der Mutter-Kind-Beziehungen ist, finden auch immer mehr Kurse für Männer statt. Auch Selbsthilfegruppen oder spezielle Vätergruppen werden angeboten. Man kann die Inhalte der Programme für Eltern und Kinder auch unter den Beziehungen in der Familie und der individuellen Persönlichkeitsentwicklung sehen. So gibt es zum Beispiel Kurse für Kinderferiengestaltung, Kunst und Sport - auch für belastende Themen, wie Kind und Scheidung oder Gewalt in der Familie. Zu den Themen der Persönlichkeitsentwicklung gehören zum Beispiel die Kommunikationsbildungsangebote. Kurse werden aber auch für Senioren angeboten. Oftmals müssen die Kinder, auf Grund verschiedener Alltagsszenarien, bei den Großeltern bleiben, was natürlich auch die Erziehungsfragen von Kindern, Jugendlichen und Großeltern tangiert. Wer sich über die Angebote informieren möchte, findet über das Internet viele Angebote und Informationen. Man kann sich auch an die Ämter für Soziales und Familie wenden oder sich an vertraute Kirchenvertreter wenden.