Familie

Eine intakte Familie gehört auf den Wunschzettel der europäischen Bürger ganz nach oben. Auch junge Menschen wünschen sich immer mehr eine Familie, die sie gründen können und sich dort geborgen füllen. War der Wunsch nach individuellen Lebenswirklichkeiten, verbunden mit egomanischen Verhaltensmustern, noch in den 80er Jahren angesagt, so scheint es heute eine Rückbesinnung auf traditionelle Gruppenzugehörigkeiten zu geben. Die Rückbesinnung auf die Familie hat allerdings nichts zu tun mit klassischen Vorstellungen von Mann, Frau, Kind, Hund und Co., sondern heißt in erster Linie, dass man mit lieben Menschen in bestimmten Strukturen leben möchte, die durchaus traditionelle Werte- und Moralvorstellungen haben können. Familie heißt aber auch für Homosexuelle oder Lesben, das Wünsche und Werte, wie Liebe, Loyalität oder Vertrauen zentrale Rollen spielen. Dies passt nicht unbedingt in die Vorstellungen vieler Konservativer, ist aber gottesfürchtiger als man vernutet. Egal welchen Glauben man hat und welche persönlichen Erfahrungen zu den unterschiedlichen Lebenseinstellungen geführt haben, die Deutschen wollen Familie. Das Rollenverständnis der Geschlechter spielt dabei heute eine untergeordnete Rolle. Vernünftige Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine liberale und tolerante Einstellung gegenüber dem Partner, den Kindern und auch anderen Menschen haben. Das viele Bürger Probleme mit den Geschlechterrollen haben, sind eine nette mediale Inszenierungen, die durch Umfragen meist wiederlegt werden. Männer können durchaus Spaß an der Hausarbeit haben und viele Frauen arbeiten beruflich sehr gerne. Wenn allerdings niemand in der Familie Geld verdient und vor allem die Kinder darunter leiden, hört der auch schönste Familienspaß auf.

Es gibt viele neue politische Ansätze, die Familie zu stärken. Manche sind überaus vernünftig, manche auch nur populistisch. In Europa gibt es unterschiedliche Familienkulturen und unterschiedliche Ansichten, wie man die Familienpolitik auch für die Männer, Frauen und vor allem die Kinder fördern kann. Da die Politik immer die Rahmenbedingungen vorgibt, auch in Familienpolitik, kann man die aktuellen Entwicklungen gespannt verfolgen. Familie und Ehe zu fördern ist eine Sache, sie zu leben etwas Anderes. Die Deutschen legen viel Wert auf eine qualitativ hochwertige Ehe. Die Ansprüche an den Partner sind im Laufe der Zeit immer mehr gestiegen. Dies führte in den letzten Jahren dazu, dass viele der Ehen nur als Lebensabschnitt gelebt und viele Ehescheidungen anhängig wurden. Die Einstellung gegenüber Familie, dem Partner und den Kindern kann die Politik nicht vorleben. Die Gesellschaftliche Gruppe Familie muss also sehr differenziert analysiert werden und Wünsche alleine können niemand ernähren.

Lebensgemeinschaften ohne Trauschein sind heute eine Alternative, um das Zusammenleben zu testen. Kommen Kinder auf die Welt, so wird die Situation oft schwierig. In den neuen Bundesländern kommt inzwischen jedes zweite Kind ohne die klassischen Eheverhältnisse auf die Welt. Viele Frauen müssen oft als Alleinerziehende die Kinder ernähren und erziehen. Dies schafft natürlich Probleme, die auch immer mehr in den Fokus der Politik treten. Familienpolitik ist auch wichtig, um zahlreiche Probleme in den Griff zu bekommen, die letztendlich den Staat Geld kosten, das er nicht hat oder nicht ausgeben will. Wer kümmert sich zum Beispiel um die älteren Menschen, die früher oft in den Familien gepflegt wurden und ihr Heim hatten? Wer erzieht die Kinder, wenn niemand Zuhause ist? Wie bekommt man die zunehmende Armut in den Griff, die letztendlich immer mehr Menschen betrifft, die nicht durch die Familie geschützt werden. Was passiert, wenn nur noch alte Menschen zu Wahl gehen und natürlich immer konservativ wählen, da man im Alter eben Sicherheit braucht. Diese und viele andere Gesichtspunkte müssen in der zukunftweisenden Gesellschaftspolitik bedacht werden.

Es gibt zum Themenkomplex spannende Informationsseiten im Netz und auch zahlreiche Familienseiten, in denen man interaktive Features findet. Auch können sich sowohl die Eltern als auch die Kinder in Foren austauschen. Es entstehen auch immer mehr gemeinnützige Fördervereine, die sich um Kinder und Eltern kümmern und ohne staatliche Unterstützung organisieren. Auch diese Informations- und Kommunikationsangebote der Vereine findet man im Internet. Wie in den 90er Jahren in den USA, so nutzen auch heute viele europäische Menschen das Internet, um gezielt am Leben teilnehmen zu können, auch wenn sie nicht viel Geld haben. Dies ist auch der überragende Wert der zivilen Nutzung des Internets, das die US-amerikanische Regierung schon ein Jahrzehnt vor den Europäern erkannt hatte. Man bekommt heute sehr viele nützliche Informationen zu Familienthemen, zum Beispiel zur Erziehung, zu medizinischen Fragen oder auch den sozialen Aspekten des Zusammenlebens. Man sollte die Angebote nutzen, ebenso wie die Auswahl der Produkte und Dienstleistungen, die man oft günstiger über den virtuellen Vertriebsweg bekommt.