Die Landfrauenverbände leisten wichtige Aufgaben zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Frauen in ländlichen Regionen. Über eine halbe Million Frauen sind in den Ortvereinen Mitglied. Die bundesweite Dachorganisation ist der Deutsche Landfrauenverband mit Sitz in Berlin. Hier sind 22 Landesfrauenverbände organisiert mit rund 12.000 Ortsverbänden. Es gibt Kernziele der Landfrauenverbände, die die Situation der Frauen in ländlichen Regionen verbessern sollen. Ein Kernziel ist die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation der Frauen auf dem Land. Wie in anderen Frauenorganisationen auch, spielt die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Schlüsselrolle. Vor allem auch die Lebensqualität der Frauen auf dem Land soll verbessert werden. Im Mittelpunkt der Arbeit steht auch die politische Lobby-Arbeit in Bezug auf eine bessere Anerkennung der familiären Arbeiten. Die Landfrauenorganisation ist auch die Interessenvertretung der Bäuerinnen in Deutschland. Sehr wichtig sind Veranstaltungen der Landfrauenverbände, die sich mit den Themen Bildung und berufliche Qualifizierung auseinandersetzen. Die Landfrauenverbände haben eine lange Tradition in der Förderung der Frauen im ländlichen Raum. Im Jahr 1898 wurde der erste Landwirtschaftliche Hausfrauenverein gegründet. Die Aus- und Weiterbildung spielt seit der Gründungszeit eine zentrale Rolle. Ebenso spielte und spielt die Wirtschaftsförderung eine wichtige Rolle. Die Rahmenbedingungen hängen sehr stark von den regionalen Wirtschaftsräumen ab.
Die Begründerin der Landfrauenbewegung war Elisabet Boehm, die Tochter eines Gutspächters in Ostpreußen. Vor allem auch die Berufsausbildung lag der Gutsfrau am Herzen. Im Jahr 1912 gründete sie die erste Landwirtschaftliche Frauenschule. Die Verbindung von Arbeit und Beruf spielen bis heute in der bäuerlichen Familientradition eine wichtige Rolle. Heute hat man ein moderneres Familienbild. Die Gleichstellung der Frauen spielt in den letzten Jahren eine zunehmend größere gesellschaftliche Rolle. Viele politische Initiativen haben dazu beigetragen, dass die Gleichstellung auf einem guten Weg ist. Seit den 1950er Jahren organisiert der Bund der Deutschen Landjugend Berufswettbewerbe, die alle zwei Jahre stattfinden. Der Wettbewerb wird von unterschiedlichen Trägern gefördert, auch dem Deutschen Landfrauenverband. Mitmachen können Auszubildende, die zum Beispiel als Land-, Forst- und Tierwirtin oder als Winzerin sowie als Hauswirtschafterin eine Ausbildung machen. Über die Seiten des Deutschen Landfrauenverbands kann man sich gezielt nach den Zielsetzungen und den Projekten informieren.