Die Jugendarbeit in den deutschsprachigen Ländern wird durch Institutionen und Organisationen gewährleistet. Vor allem bei Problemgruppen ist die Jugendarbeit von zentraler Bedeutung. Zu den Kernzielen der Jugendarbeit gehören: die Förderung der Selbstständigkeit, die Förderung des Selbstwertgefühls, die Förderung eines intakten Wertesystems, die Förderung des Verantwortungsbewusstseins oder die Förderung der Konfliktfähigkeit. Die Kinder- und Jugendarbeit wird vor allem von den kommunalen Behörden und den Wohlfahrtsverbänden unterstützt. Die gesetzlich verankerte Jugendarbeit ist strukturell geprägt von Merkmalen wie der Freiwilligkeit, der Vielfalt an Angeboten, der Mitbestimmung und Mitverantwortung oder der Alltagsorientierung. Viele ehrenamtliche Helfer sind in diesen Bereich tätig und vermitteln den jungen Menschen neue Orientierung und Lebenswelten. Die Jugendarbeit ist immer auch geprägt von den Intensionen der Träger. Die großen kirchlichen Träger legen vor allem auch Wert auf die Vermittlung christlicher Werte im Alltag. Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) ist die Dachorganisation der freien Träger für die außerschulische Jugendarbeit. Rund 45 Verbände mit rund 5,5 Millionen Jugendlichen sind hier organisiert. Der DBJR ist die wichtigste politische Interessenvertretung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeitsverbände und setzt sich vor allem auch für eine zielgerichtete Fördermittelvergabe ein. Gerade das Thema Geld spielt auf kommunaler Ebene eine Schlüsselrolle bei der Kinder- und Jugendarbeit.
Die Jugendämter sind die kommunalen Einrichtungen, die eine qualifizierte Kinder- und Jugendarbeit gewährleisten müssen. Sie unterliegen den gesetzlichen Regelungen durch das Sozialgesetzbuch VIII. Sie binden auch die Jugendarbeit der freien Träger mit ein, ohne die es keine ausreichende Kinder- und Jugendarbeit praktisch gäbe. Die Jugendarbeit der Träger findet in vielfältigen Formen statt, zum Beispiel in der Jugendkultur, der Erlebnispädagogik, der Jugendberatung, der Prävention oder auch der Individualhilfe. Vor allem Problemgruppen werden innerhalb der mobilen Jugendhilfe betreut, zum Beispiel über Streetworker, die auf die Kinder und Jugendliche zugehen, die auf den Straßen ihre Lebenswirklichkeiten erleben. Die Jugendhilfe spielt heute ein zentrales Thema in der Jugendarbeit. Es gibt heute viele qualifizierte Hilfsmaßnahmen für Mädchen und Jungen. Die Beratungsstellen informieren und beraten zu problematischen Themen wie Gewalt, Alkoholismus, Drogensucht oder Schwangerschaft. In vielen Städten gibt es zentrale Hotlines für Hilfesuchende. Die Jugendarbeit fokussiert sich auf viele Jugendfreizeiteinrichtungen, die offene und niederschwelige Angebote für alle Altersgruppen und Geschlechter unterbreiten. Die Jugendeinrichtungen erfüllen viele pädagogische Funktionen und sind vor allem auch Anlaufpunkte vieler Kinder und Jugendliche von Migrationsfamilien. Die Jugendfreizeiteinrichtungen sind in den Großstädten sehr multikulturelle Gemeinschaftseinrichtungen.