Streetwork

Streetworker könne speziell geschulte Sozialarbeiter, Pädagogen oder auch Psychologen, die gezielt problematische Zielgruppen ansprechen, die sich meist von sozialen Hilfseinrichtungen abgewandt haben und die Straße als Lebenswirklichkeit fokussieren. Streetworker sind in der mobilen Jugendarbeit tätig, die in Deutschland seit Ende der 1960er Jahre betrieben wird. Durch das Sozialstaatsprinzip und das menschenwürdige Daseinsprinzip in Deutschland, ist die Arbeit der Streetworker von sozialer Wichtigkeit. Man kann die Arbeit der Streetworker unterscheiden nach den unmittelbaren, personenbezogenen und sozialen Angeboten und infrastrukturellen Tätigkeiten. Sie nehmen auch Einfluss auf die lokalen jugendpolitischen Entscheidungen der Institutionen. Die soziale Arbeit der Experten wird in Deutschland mit dem Oberbegriff Streetwork / Mobile Jungendarbeit definiert. In Deutschland ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork / Mobile Jugendarbeit (bag) eine Dachorganisation von 12 Landesarbeitsgemeinschaften. Der Dachverband mit Sitz im hessischen Gelnhausen repräsentiert rund tausend Mitarbeiter in den bundesweiten Projekten. Die Streetworker gehen in zahlreichen Projekten in Deutschland auf Kinder und Jugendliche zu, die als Sozialisationsort die Straße haben. Es gibt hier eine Reihe von überaus problematischen Zielgruppen wie Straßenkinder, Jugendcliquen, Drogenabhängige, Obdachlose oder Prostituierte. Durch die Arbeit der Streetworker werden viele soziale Probleme aufgedeckt, zum Beispiel der Arbeitslosigkeit, des Drogenmissbrauches, dem Alkoholmissbrauch und der Kinder- und Jugendkriminalität. Die Mitarbeiter tauchen bewusst in die Lebenswirklichkeiten der Zielgruppen ein und suchen nach Lösungsalternativen. Über die Arbeitsgemeinschaft der Streetworker / Mobile Jugendarbeit wurden bestimmte Arbeitsstandards umschrieben, die als Grundlage des professionellen Handels dienen. Die Maßnahmen der Streetworker müssen sehr niederschwellig angelegt sein, so dass die Jugendlichen auch gezielt zeitlich und räumlich angesprochen werden können. Die Aufnahme der Lebenswirklichkeiten spielt in der Arbeit eine zentrale Rolle. Die Streetworker sind parteiisch zu den Jugendlichen und sichern Vertraulichkeit und Anonymität zu. Es werden zum Beispiel keine besonderen Dokumentationen zu den Fällen erhoben.

Das Verständnis für die kulturelle Prägung der jungen Leute spielt in der Streetworker-Arbeit eine Schlüsselrolle. Vor allem in den Großstädten ist die interkulturelle Kompetenz der Streetworker sehr wichtig. Die sozialen Beziehungen zwischen den Jugendlichen und den Streetworkern sind vom Grundsatz der Freiwilligkeit geprägt. Auch die Streetworker können in bestimmten Fällen ihre Beziehungen zu den Jugendlichen abbrechen. Die Streetworker versuchen in vielen Projekten in Deutschland, die Zielgruppen von der Straße - eine oft als selbstverständlich wahrgenommene Lebenswelt - wegzubekommen. Es werden in den Projekten bessere Lebensbedingungen für die Betroffenen geschaffen und auch soziale Integrationen befördert. Die Streetworker sind natürlich darauf angewiesen, dass gesellschaftliche Ressourcen geschaffen werden. Viele kommunale Behörden müssen eingebunden werden, um die problematischen Lebenslagen zu befrieden. Letztendlich müssen die betroffenen Jugendlichen wieder eine alternative Lebensperspektive bekommen. Die Streetworker sind in der unmittelbaren Beratung, Begleitung und Vermittlung tätig, ebenso wie in der Konfliktbewältigung oder der Mediationen zwischen den Jugendlichen und Institutionen. Gerade auch Themen wie Ausstiegshilfe und Krisenintervention sind von zentraler Bedeutung.