Verbände und Vereine

Die Männerbewegung kam aus den bürgerlichen Bewegungen und Protestbewegungen aus den USA nach Europa. Vor allem auch der Vietnam-Krieg hat die Männer als Protestbewegung in die Organisationen gebracht. Es gibt heute unterschiedliche Strömungen in der Männerbewegung. In vielen Teilen kann man die Männerinteressengruppen auch als Gegenpol zu den vorherrschenden Frauenbewegungen sehen. Tatsächlich hat die Frauenförderung im Westen stark zugenommen, während die Interessen der Männer nicht in der Öffentlichkeit kommuniziert werden. In der Männerbewegung gibt es Organisationen, die Richtung eines modernen Geschlechterverhältnisses gehen oder auch Gruppierungen, die vor allem auf die Förderung des Mannseins und der Vaterschaft ausgerichtet sind. Es gibt auch Organisationen, die eine einseitige Förderung der Frauengleichstellung in der heutigen Form ablehnen. Es gibt darüber hinaus eine Neue-Mann-Strömung, die eine Ablösung von traditionellen Männerbildern befürwortet. Bestandteil der Männerbewegung ist auch die Väterbewegung, die Mitte des 20. Jahrhunderts begann. Vor allem auch in der Arbeitswelt sollen die Rahmenbedingungen für Väter verbessert werden. Auch in Sachen des Familienrechts setzt die Väterbewegung an. Mit der Alternativbewegung in 1980er Jahren wurde auch eine neue Männerbewegung ins Leben gerufen. Vor allem auch die großen christlichen Kirchen sind in der Männerarbeit im deutschsprachigen Raum sehr engagiert.

In Deutschland gibt es zum Beispiel den gemeinnützigen Verein Väteraufbruch für Kind e.V. in Eisenach. Grundziel ist die Gleichstellung von Männern im Familienrecht. Hier spielt vor allem die Aufrechterhaltung der Beziehungen von Kindern zu beiden Elternteilen eine zentrale Rolle. Der Erfahrungsaustausch und die Väterberatung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der gemeinnützigen Organisation. Eine geschlechterpolitische Initiative für Männer ist die bundesweite Organisation MANNdat e.V. in Stuttgart. Die Organisation ist eine unabhängige und überparteiliche Männerorganisation. Hier sollen die Bürgerrechte der Jungen und Männer gestärkt werden. Die Organisation setzt sich u.a. mit Situationen auseinander, wo Jungen oder Männer ungerecht behandelt werden. Durch die Organisation werden männerrechtliche Themen gegenüber der Politik vertreten. Themen sind zum Beispiel auch der Zwangsdienst für Männer, die Arbeitsmarktpolitik oder die Benachteiligung der Männer in der Gesundheitspolitik. Auch die einseitige Förderpolitik von Mädchen und Frauen, im Rahmen der vorherrschenden Bildungspolitik, ist ein Thema der Männerrechtsorganisation. In der Schweiz gibt es zum Beispiel den Dachverband für Schweizer Männer-und Väterorganisationen. Dem Dachverband gehören 20 Kollektivmitglieder an und hat seinen Sitz in Bern. In Österreich gibt es u.a. die Katholische Männerbewegung.