Sicherheitsdienste

Das Wach- und Sicherheitsgewerbe hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Alleine in Deutschland hat die Branche im Jahr 2008 nach Schätzungen rund 4,5 Milliarden Euro Umsatz generieret. Es gibt in Deutschland rund 3.500 Wach- und Sicherheitsfirmen. Die größte Interessenvertretung im deutschen Wach- und Sicherheitsgewerbe ist der Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen e.V. in Bad-Homburg. Der Verband repräsentiert fast 800 Mitglieder in der Branche. Nach Zahlen des Verbandes ist die Anzahl der Wach- und Sicherheitsunternehmen in Deutschland seit den 1994er Jahren ständig gestiegen. Die Zahl der Anbieter hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. Den größten Marktanteil hat der Objektschutzdienst. Mit großem Abstand folgen die Dienstleistungen: Geld- und Wertdienste, Schutz militärischer Liegenschaften, Revierkontrolldienste, Notruf- und Serviceleistungen oder die Flughafensicherheit. Rund 177.000 Menschen waren in der Branche im Jahr 2007 beschäftigt. Die Bewachung und die elektronischen Gefahrenmeldeanlagen sind die umsatzstärksten Dienstleistungsbereiche der Branche. Die meisten der Beschäftigten der Wach- und Dienstleistungsunternehmen sind in Bundesländern wie NRW, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg oder Berlin tätig. Nach den Daten des deutschen Interessenverbandes sind die meisten Beschäftigte vor allem im Objekt- und Personenschutz tätig. Ein großer Prozentsatz der Beschäftigten arbeitet im Segment der Empfangsdienste. Über den Dachverband der deutschen Wach- und Sicherheitsdienst werden die Tarifverträge der Branche kommuniziert. Wie in anderen Interessenvertretungen der Branchen auch, spielt die Förderung von Qualifikationsstandards eine wichtige Rolle. Der Faktor Mensch spielt in der Sicherheitsbranche die zentrale Rolle.

Qualifizierte Aus- und Fortbildungen stellen in der Branchen eine Muss dar. Wie in anderen Branchen auch, ist die Qualität der Dienstleistungen das zentrale Merkmal von erfolgreichen Unternehmen. Es gibt heute viele Möglichkeiten sich in der Branche als Service- und Fachkraft zu qualifizieren. Qualifizierungsmöglichkeiten gibt es auch für Quereinsteiger, die zum Beispiel als IHK-geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft arbeiten können. Auch Fortbildungen zum Meister sind für Fachkräfte für Schutz und Sicherheit möglich. Insgesamt ist in den letzten Jahren das Anforderungsprofil für Mitarbeiter in Sicherheitsdiensten sehr viel höher geworden. Viele gesellschaftliche Aspekte spielen hier mit ein, wie zum Beispiel die mediale Präsenz. Nicht zuletzt durch die Medien ist das Bild der Sicherheitsdienste und Tätigkeiten einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich geworden. Viele öffentliche Schutzaufgaben sind seitens der Institutionen in private Unternehmungen ausgelagert worden. Das Outsourcing von Sicherheitsleistungen hat auch in Unternehmen und Konzernen seit Jahren stattgefunden. Rechtliche Grundlagen stellen in Deutschland die Verordnung über das Bewachungsgewerbe oder die Gewerbeordnung in Paragraf 34 dar. Österreichische und Schweizer Interessenten finden Informationen zu der Branche unter anderem in den nationalen Verbänden für Sicherheitsunternehmen.