Akute Alkoholintoxikation oder auf deutsch Alkoholmissbrauch, wird immer mehr in Krankenhäusern bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert. Alleine bei den 10-15-Jährigen stieg die Zahl der eingelieferten und behandelten Kinder in 2007 um fast 60 Prozent. Alkoholmissbrauch betrifft aber nicht nur männliche Kinder und Jugendliche, sondern auch die Mädchen, die mit fast 40 Prozent bei den Klinikeinlieferungen vertreten sind. In den letzten Jahren ist auch zu erkennen, dass immer mehr Mädchen zwischen 10-15 Jahren auf Grund akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden müssen. In den letzten Jahren haben sich auch die Konsumverhaltensweisen bei jüngeren Menschen geändert. Vor allem die alkoholischen Mixgetränke in Verbindung mit Spirituosen werden übermäßig konsumiert. Vor allem auch die Trinkgelage am Wochenende sind heute ein großes Problem bei der Suchtbekämpfung. Bei den sogenannten Flatrate-Partys wird oft ein exzessives Rauschtrinken praktiziert. Das Rauschtrinken wird auch mit dem englischen Begriff “Binge Drinking” verbunden. Gegen die “Flatrate-Partys” gehen viele Behörden inzwischen rechtlich vor. So gibt es zum Beispiel seit dem Jahr 2007 in Baden-Württemberg spezielle Verordnungen für Gastronomen, die das bewusste Rauschtrinken der Kinder und Jugendliche unterbinden soll. Es gibt verschiedene nationale und internationale Studien, die sich dem Thema Alkoholmissbrauch und Jugendliche widmen. In Europa ist generell seit Jahren eine Tendenz zu beobachten, das Kinder und Jungendliche immer riskanter Alkoholkonsumieren. Eine kulturelle Begründung, warum junge Menschen immer mehr Rauschtrinken praktizieren ist, dass sich die Konkurrenzsituation in allen gesellschaftlichen Bereich nachhaltig auf das Konsumverhalten der Jugendlichen auswirkt. Es gibt auch Evolutions- und Verhaltenstheorien, die den übermäßigen Konsum analysieren. Ein wissenschaftlicher Aspekt setzt sich mit dem sogenannten “Handicap-Prinzip” auseinander. Man kann dies einfach so beschreiben, dass sich ein Mensch ein Handicap leisten kann und trotzdem erfolgreich konkurrieren kann, dies steigert wiederrum die Anerkennung in der sozialen Umwelt.
Der zunehmende Alkoholkonsum ist aber in Europa nicht nur ein Gesundheitsproblem der jüngeren Menschen, sondern betrifft immer mehr eine breite Erwachsenenschicht. Man schätzt, dass mehrere Millionen Deutsche zu mindestens riskant Alkohol konsumieren. Da die Übergänge fließend sind, ist die tendenzielle Alkoholkrankheit eine ständige Gefahr für die Betroffenen. Man kommuniziert heute auf vielen medizinischen Fachseiten bestimmte Kriterien, die Alkoholmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit definieren. Kommen bestimmte Merkmale vereinzelt oder in Summe vor, so kann man daraus bestimmte Krankheitsbilder ableiten. Man schätzt, dass in Deutschland über vier Millionen Menschen - vor allem Männer - Alkoholmissbrauch täglich praktizieren und bei vielen Menschen schon alkoholbedingte Folgeerkrankungen auftreten. In den Fachkliniken für Psychiatrie sind die Alkoholabhängigen in großer Anzahl vertreten. Fast jeder dritte Patient wird hier wegen der Alkoholsucht behandelt.
Nach der suchtmedizinischen Grundversorgung werden oft langfristige Therapien angesetzt. Man versucht hier gezielt auf die psychischen Störungen einzugehen, die Suchtproblematiken auslösen oder unterstützen können. Auch lernen die Betroffenen gezielt in der Therapie, mit den Themen Konflikt und Alkohol umzugehen. Die Rückfallquote ist sehr hoch, wenn keine professionelle Therapie länger durchgeführt wird. Es kann aber auch nach einer der ersten fundierten Therapie immer wieder zu Rückfällen kommen. Die lebenslange Suchtproblematik bleibt bei vielen Alkoholikern. Auf Grund dessen versucht man gezielt mit Präventionsmaßnahmen die Sucht zu bekämpfen. Vor allem junge Menschen stehen in der Suchtprävention im Mittelpunkt. Hier kann Aufklärung einerseits helfen, anderseits aber auch lokale und regionale Vorschriften sinnvoll sein, um zum Beispiel das Rauschtrinken einzudämmen. Man versucht heute vereinzelt bei öffentlichen Veranstaltungen, wie Public Viewings, die Veranstalter und Organisatoren in die Präventionskampagnen einzubinden. Wichtige Beiträge leisten bei Alkoholkranken vor allem auch die gemeinnützigen Organisationen, wie die Anonymen Alkoholiker. Im Internet findet man viele qualifizierte Informationen zur Alkoholproblematik.
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