Selbsthilfegruppen und Vereine

Selbsthilfeorganisationen gibt es in vielen Bereichen des Gesundheitswesens. Die gemeinnützigen Selbsthilfeorganisationen sind vor allem in Deutschland sehr populär. Man schätzt, dass fast zehn Prozent der deutschen Erwachsenen sich in solchen Organisationsformen engagieren. Vor allem bei schweren Krankheiten, die besonders komplex sind und teilweise nicht erforscht sind, engagieren sich viele Betroffene und Angehörige. Je nach der Formulierung der Organisationsziele stehen unterschiedliche Hilfe- und Informationsleistungen im Vordergrund. Im Allgemeinen gehen die Selbsthilfeorganisationen auf die konkreten Bedürfnisse der Patienten ein und informieren über Krankheitsbilder, Symptome, Therapieoptionen und die neuesten Forschungsergebnisse. Auch die konkrete Lebenshilfe für die Patienten und Angehörigen stehen im Vordergrund, der sozialen Organisationshilfestellungen. Oft sind es die Angehörigen, die wichtige Entscheider. Zum Beispiel bei psychischen Krankheitsbildern, in denen die Betroffenen oft nur schwarz-weiß sehen - oder auch bei Kinderkrankheiten, bei denen die Eltern viele Fragen haben, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Die Selbsthilfe ist immer sehr wichtig, um den Betroffenen neuen Lebensmut zu schenken und ihre Motivation zu stärken. Oft können sich Betroffene nicht im richtigen Umfeld über die typischen Krankheitsprobleme austauschen und finden bei den Selbsthilfegruppen mehr verständnisvolle Dialogpartner. Da sich viele der gemeinnützigen Selbsthilfeorganisationen über Spenden tragen, ist die Öffentlichkeitsarbeit in den Organisationen sehr wichtig, um auf die Bedürfnisse der Vereine und Patienten aufmerksam zu machen. Oft finden sich auch Prominente, die die Anliegen unterstützen und öffentlich machen.

Es gibt in Deutschland sehr große Selbsthilfegruppen: wie der Deutsche Diabetiker Bund; die Deutsche Rheuma Liga oder der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter, die landesweit organisiert sind. Auch kleinere Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich, die nur wenige Menschen betreffen, sind oft sehr umtriebig. Es gibt darüber hinaus auch Fachverbände, die die Selbsthilfegruppen unterstützen, zu denen die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen in Gießen. Andere Selbsthilfegruppen findet man auch im Suchtbereich. Es gibt es zum Beispiel das Blaue Kreuz oder die Anonymen Alkoholiker, die sich als Selbsthilfegruppen seit Jahrzehnten engagieren. Auch caritative Einrichtungen wie der Kreuzbund setzen sich für Alkohol- und Tablettensüchtige ein. Immer wichtiger wird die Kommunikationsarbeit über das Internet, das vor allem für jüngere Menschen zum Informations- und Kommunikationsalltag gehört. Hier stehen vor allem Hilfen bei psychischen Belastungen in der Schule und Zuhause im Fokus der ehrenamtlichen Berater, die zahlreiche Services anbieten. Man ist sich heute in Fachkreisen einig, da Selbsthilfegruppen im modernen Gesundheitssystem eine immer wichtigere Rolle spielen. Vor allem wird der aktive Umgang mit den Krankheiten gefördert, was grundsätzlich positiv ist.

In den Nachbarländern Österreich und der Schweiz spielen die Selbsthilfegruppen nicht nur bei somatischen Krankheitsbildern eine zentrale Rolle. In der Schweiz beziehen sich fast die Hälfte der Selbsthilfegruppen auf die Themen Familie, Lebensberatung, Sucht oder psychische Probleme. Hier kann das Internet - das zentrale Medium, das strukturell auf Interaktion ausgelegt wurde - wichtiges Transportmittel für Hilfeleistungen sein. Man findet im Internet viele Informationen und Kontakte zu den Gruppierungen, die auch zahlreiche Services anbieten, die in der Regel kostenfrei sind. In der Regel sind die Organisationen seriös und man kann bei Zweifeln - zum Beispiel bei Verdacht auf Sekten - auch weiterführende neutrale Informationen über viele andere staatliche und gemeinnützige Informationskanäle bekommen.

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