Anatomie

Die Anatomie ist die naturwissenschaftlich älteste Medizindisziplin, die sich mit dem Aufbau der menschlichen Organismen auseinandersetzt. Die anatomische Struktur umfasst den Stütz- und Bewegungsapparat, die inneren Organe, das Nervensystem und die Sinnesorgane. Die komplexe Bauweise des menschlichen Körpers spiegelt einen langen Evolutionsprozess wieder. Man kann generell unterscheiden in die makroskopische Anatomie und die mikroskopische Anatomie. Die makroskopische Anatomie beschäftigt sich mit dem Aufbau des Menschen, der mit dem bloßen Auge zusehen ist. Man unterscheidet hier in verschiedene Vorgehensweisen, zum Beispiel in der systemischen Anatomie oder der topografischen Anatomie. Die nur beschreibende Anatomie ist die einfachste Form der Lehre. Die mikroskopische Anatomie beschreibt den inneren Feinbau der Organe. Die Histologie ist die Wissenschaft der biologischen Gewebe und ein Teilgebiet der Biologie und Medizin. Die unterschiedlichen vorgeburtlichen Entwicklungsphasen des Menschen beschreibt die Embryologie. Mit den krankhaft veränderten Körperteilen befasst die Pathologie. Alle abnormen und krankhaften Vorfälle im Körper werden in der medizinisch-diagnostischen Fachrichtung behandelt. Der Begründer der modernen Pathologie war der Mediziner und Anatom Giovanni Battista Morgagni, der 1682 in der italienischen Provinz Forlì geboren wurde. Im Jahr 1761 veröffentlichte Morgagni sein Hauptwerk - fünf Bücher über den Sitz und die Ursachen von Krankheiten, die durch die Anatomie aufgespürt wurden. In der Renaissance war es vor allem Leonardo da Vinci, der die moderne anatomische Medizin nachhaltig geprägt hat. Er führte heimlich die ersten umfassenden Studien zur menschlichen Anatomie durch. Seine Zeichnungen zur Anatomie wurden weltberühmt und das Leben Leonardo da Vincis gibt bis heute Rätsel auf. Die erhaltenen anatomischen Zeichnungen da Vincis sind heute im Besitz des Könighauses Windsor.

Die erste gerichtsmedizinische Sektion fand in Bologna im Jahr 1302 statt. Zu den Pionieren der bildgebenden Diagnostik, die uns bis heute in vielen bildgebenden Verfahren neue Einblicke in den Körper ermöglicht, gehört Wilhelm Conrad Röntgen, der Ende des 19.Jahrhunderts eine unsichtbare X-Strahlung entdeckte. Zum ersten Mal konnte man in das Innere eines lebenden Menschen schauen. Zu den neuen biologischen und medizinischen Forschungsgebieten gehört u.a. die Molekularbiologie, die sich unter anderem mit der Struktur und Funktion von DNA auseinandersetzt. Molekuarbiologische Methoden werden heute zum Beispiel selbst in der Kriminologie eingesetzt. Als Teil der Biologie ist vor allem die Genetik heute in der medizinischen Forschung nicht mehr wegzudenken. Die Entschlüsselung von Erbinformationen wird die Medizin auch in Zukunft stark prägen. Zu den führenden Genetikern gehörte zum Beispiel der US-Amerikaner Thomas Hunt Morgan. Er entdeckte, dass die Gene nacheinander auf den Chromosomen liegen. Er erstellte erste Genkarten und bekam im Jahr 1933 den Nobelpreis für Medizin. Den Grundstein für die Entschlüsselung des genetischen Codes legte der englische Biochemiker und Physiker Francis Crick und der US-amerikanische Biochemiker James Watson, die die Molekularstruktur der DNA entdeckten.

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