Die Kardiologie ist ein eigenständiges medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Forschung, Lehre und Praxis des Herzes befasst. Die Kardiologie beschäftigt sich mit vielen Erkrankungen des Herzens, die angeboren oder erworben sein können. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind ein Schwerpunkt in der Kardiologie. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland und vielen anderen westlichen Ländern immer noch die häufigste Todesursache. Jeder zweite Todesfall geht auch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zurück. Das medizinische Fachgebiet hat deshalb einen besonderen Stellenwert in der medizinischen Versorgung, vor allem auch bei akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die ambulante und stationäre Versorgung ist heute viel besser, als noch vor wenigen Jahrzehnten, wo es nur wenige spezialisierte Herzzentren und -kliniken gab. Heute gibt es eine flächendeckende Versorgung mit Praxen und Kliniken, wo medizinische Herzspezialisten arbeiten. Vor allem auch die modernen computergestützten Bildgebungsverfahren haben in den letzten Jahren die Kardiologie in der Diagnostik und Therapie auf ein noch höheres Niveau gebracht. Zu den modernen bildgebenden Verfahren in der Kardiologie gehört die Computertomografie oder die Magnetresonanztomografie. Zu den Herzuntersuchungsverfahren gehören auch die Echokardiografie oder die Herzkatheter-Untersuchung. Minimal-invasive Herzkatheter-Untersuchungen oder Ballondilatationen gehören heute selbstverständlich zur kardiologischen Diagnostik und Therapie.
Da es vor allem beim Herzinfarkt oder anderen akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf jede Minute ankommt, gibt es in Deutschland heute sogenannte Chest Pain Units. Es handelt sich hierbei um spezialisierte Brustschmerzzentren, die mit spezialisierten Ärzten besetzt sind. Hier werden rasche diagnostische und therapeutische Untersuchungen bzw. Behandlungen durchgeführt. In Deutschland gibt es bisher rund 50 Chest Pain Units (St.2009). Sehr gute Erfahrungen hat man mit den spezialisierten Brustschmerzentren in Großbritannien und den USA gemacht. Die Rettungsdienste können zum Beispiel gezielte Einweisungen durchführen. Man findet heute im Internet zahlreiche Informationen und Kontakte zu den Herzschmerzambulanzen bzw. Brustschmerzzentren. In Deutschland gibt es einige Fachgesellschaften im Bereich der Herzmedizin, zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, der Bundesverband niedergelassener Kardiologen, die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie oder die Deutsche Herzstiftung. In Kooperation mit einigen Fachgesellschaften betreibt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie einen Online-Herzführer, der die kardiologische Versorgungsstruktur in Deutschland kommuniziert. Man findet in dem Verzeichnis niedergelassene Kardiologen und kardiologische Fachabteilungen in den Kliniken. Man kann eine interaktive Kliniksuche auf der Internetseite durchführen.
Wie in anderen medizinischen Fachbereichen auch, nimmt die Spezialisierung immer mehr zu. Neben den verbesserten Interventionsmöglichkeiten setzt man in der modernen Kardiologie vor allem auch auf die Prävention. Durch die immer älter werdende Gesellschaft nehmen auch Zwangsläufig die Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu. Kardiovaskuläre Krankheiten (Erkrankungen, die aus dem Gefäßsystem und/oder dem Herzen ausgehen) sind typische Zivilisationskrankheiten, die vor allem auch durch gesunde Ernährung, viel Bewegung und modifizierten Lebensweisen selbstbestimmt bekämpft werden können. Zu den kardiovaskulären Risikofaktoren gehören zum Beispiel: der Bluthochdruck, das Übergewicht, die Zuckerkrankheit, der Alkoholkonsum oder das Rauchen.
Informationen aus diesem Portal sollten Sie niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden! Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker! Nehmen Sie niemals Medikamente oder auch Heilkräuter ohne Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein!
Die Artikel dieses Portals werden zum großen Teil von registrierten Benutzern bereitgestellt und viele Benutzer arbeiten ständig an der Verbesserung, dennoch können Beiträge falsch sein und möglicherweise sogar gesundheitsgefährdende Empfehlungen enthalten.