Notfallmedizin

Die Notfallmedizin ist ein interdisziplinäres Fach, das sich diagnostisch und therapeutisch mit medizinischen Notfällen befasst. Hier gibt es viele Verbindungen zur Intensivmedizin, der Anästhesiologie, der Chirurgie, der Inneren Medizin, der Urologie, der Neurologie oder der Pädiatrie. Die Einführung eines Facharztes für Notfallmedizin in Deutschland fordern die Notfallmediziner innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfallaufnahme (St. 2008). In anderen Ländern der EU gibt es bereits Fachärzte für Notfallmedizin, zum Beispiel in Großbritannien, Belgien oder Polen. In vielen Notfallaufnahmen in den deutschen Krankenhäusern müssen Stationsärzte oder Assistenzärzte die Notfallaufnahme der Patienten bewerkstelligen. Empfehlungen zur Qualifikation als Facharzt für Notfallmedizin gibt es auch von der Society for Emergency Medicine EuSEM (Europäische Gesellschaft für Notfallmedizin). Nach der EU-Facharztrichtlinie für Notfallmedizin dauert die Facharztweiterbildung fünf Jahre. Die Tätigkeiten in der Notfallmedizin umfassen zum Beispiel die Ersteinschätzung der akuten Krankheitsbilder, die Wiederbelebung und die Versorgung vor Ort, sowie den Transport in die Notfallaufnahmen. Bisher wird die ärztliche Notfallmedizin über Zusatzweiterbildungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten. Führende Berufsbezeichnungen für Ärzte in der Notfallmedizin gibt es bisher nicht. Zur Förderung der Intensiv- und Notfallmedizin gibt es die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Die Vereinigung ist ein Zusammenschluss von medizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbänden in dem Medizinkontext. Die Notfallmedizin bedient sich verschiedener Diagnose- und Therapieverfahren, die nach europäischen und nationalen Richtlinien für Qualität sorgen. Zu den diagnostischen Verfahren gehören zum Beispiel der Traumacheck, der Neurocheck oder die apparative Diagnostik. Zur apparativen Diagnostik und dem Monitoring des Patienten gehört zum Beispiel die Blutdruckmessung, das EKG, die Atemkontrolle, die Pulskontrolle oder die Temperaturmessung. Zuerst steht natürlich die Diagnose zu den akuten Verletzungen und den Vitalfunktionen im Vordergrund. Häufig müssen Reanimationen durchgeführt werden.

Die medizinische Notfalltherapie zielt generell darauf ab, eine dauerhafte Wiederherstellung der lebenswichtigen Funktionen zu gewährleisten. Bleibende Beeinträchtigungen sollten vermieden werden und erste Versorgungen durchgeführt werden. Häufig müssen sich die Notfallmediziner auch einem Schockzustand widmen. Die fachgerechte Bergung und der Notfalltransport sind wichtige Maßnahmen innerhalb der Initialen Notfallmedizin vor Ort. Im deutschsprachigen Raum ist heute eine flächendeckende Versorgung mit Rettungsdiensten und Notfallmediziner gegeben. Vor allem auch die Luftrettung spielt heute eine zentrale Rolle in der intensiv-medizinischen Versorgung. Ein Teilgebiet der Notfallmedizin ist die Katastrophenmedizin. Es gibt in den deutschen Bundesländern zu Katastrophenfällen bestimmte Gesetzgebungen. In Deutschland und anderen europäischen Ländern gibt es auch spezielle Notbehandlungszentren, wie zum Beispiel für Schlaganfallpatienten oder Patienten mit Brustschmerzen. Für Schlaganfallpatienten gibt es die Stoke Units und für Menschen mit akuten Brustschmerzen die Chest Pain Units. Die Notfallmediziner können hier gezielt die Überweisungen in die Zentren vornehmen.

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