Myasthenia Gravis

Myasthenia gravis ist eine Autoimmunkrankheit, die unter anderem einhergeht mit Schädigungen der sogenannten “Motorischen Endplatte”. Hier übertragen Nervenfasern elektrische Impulse auf die Muskelfasern. Die Autoantikörper greifen die Muskelstrukturen nachhaltig an und zerstören ganze Muskelbereiche. Man beschreibt die Krankheit auch als eine chronische Muskelschwäche, die sich bei Belastungen zeigt. Man spricht deshalb von einer belastungsabhängigen Muskelschwäche. Die Ursachen für die Krankheit sind bisher unbekannt. Von den Muskelschwächen sind in der ersten Phase vor allem die kleineren Muskeln, zum Beispiel der Augen, betroffen. Die Betroffenen klagen dann unter anderem über Sehstörungen. Betroffen von der Autoimmunreaktion können auch Muskeln sein, die beim Sprechen, Schlucken oder Atmen ihren Dienst unwillkürlich leisten. Desto höher die Belastung der Muskeln ist desto höher sind die Beschwerden der Betroffenen, vor allem in den Abendstunden sind die Muskelschwächen stärker. Alltägliche Dinge wie Treppensteigen werden zur Qual und zeigen sich teilweise durch akute Luftnot. Es können sich auch Infektionen oder psychische Überbelastungen im Alltag nachhaltig auf die Symptome auswirken, die sehr individuell auftreten. Je nach befallener Körperregion werden die Stadien eingeteilt. So ist das erste Stadium gekennzeichnet von den Augenmuskelerkrankungen - das letzte Stadium weißt schwere chronische Schädigungen auf, die alle Bereiche des Körpers betreffen können, inklusive der Atemmuskulatur. Bei der Diagnoseerhebung kann man heute gesicherte Verfahren anwenden, um die Autoimmunkrankheit zu erkennen. Man kann zum Beispiel ein spezielles Medikament spritzen, das zur sofortigen Besserung der Symptome führt (Tensilontest). Auch können neurologische Tests durchgeführt werden, die zum Beispiel die elektrische Muskelaktivität näher diagnostiziert. Auch Bluttests auf die spezifischen Autoantikörper können durchgeführt werden. Man untersucht bei Autoantikörpern verschiedene Typen, die auf bestimmte Organe oder Zellbestandteile spezialisiert sind und kann so einen Nachweis über die speziellen Autoimmunkrankheitsbilder führen.

Je nach Krankheitsstadium wird eine individuelle Therapie eingeleitet. Bei akuten Fällen, bei denen zum Beispiel Atemnot auftritt, werden Wirkstoffe wie Neostigmin eingesetzt, um die lebensbedrohlichen Krisen abzuwenden. Auch werden immunsuppressive Medikamente verwendet, die spezifisch auf die Autoimmunreaktion reagieren und die fehlgesteuerten Aktionen des Immunsystems dämmen. Oft kann auch ein operativer Eingriff bei der Thymusdrüse (Lymphsystemorgan) helfen. Das wichtige Immunsystemorgan ist unter anderem maßgebend bei der T-Lymphozyten-Ausbildung. Die Thymusentfernung wirkt bei vielen Patienten sehr gut und es kommt vereinzelt zur Ausheilung der Krankheit. Es gibt auch andere Therapieoptionen, wie die Blutwäsche, die bei den Betroffenen positive Wirkungen zeigen.

Auch kann man eine hohe Dosis an Immunglobulinen verabreichen, um die fehlgeleitete Immunreaktion zu blockieren. Der Verlauf der Krankheiten und die Heilungschancen muss man sehr individuell sehen. Vor allem im ersten Stadium - wo nur die kleineren Muskeln der Augen betroffen sind - bestehen gute Heilungschancen. In den letzten Jahren sind auch die Prognosen bei schwereren Stadien besser geworden. Man verzeichnet vor allem bei der medikamentösen Therapie heute bessere Erfolge. Gefürchtet bleiben die Komplikationen, die bei schwersten Fällen auftreten können und die einen notfallmäßigen Handlungsbedarf auslösen.

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