Zivildienststellen

Wer auf Grund bestimmter religiöser oder individueller Gedankenkonflikte nicht zum Militär möchte und den Dienst mit der Waffe ablehnt, hat das Recht diese Bedenken vorzutragen und einen anderen Dienst im zivilen Bereich abzuleisten. Früher wurden der Begriff des “Kriegsdienstverweigeres” geprägt von der Vorstellung, man möchte sich von Militärdienst drücken. Diese einfache bürgerliche Interpretation ist heute nicht mehr zeitgemäß. Auch der Begriff “Kriegsdienst” wird im allgemeinen Sprachgebrauch falsch interpretiert. Selbst wenn man zum Militär geht ist man nicht zwangsläufig Diener eines Krieges. Die Gründe, weshalb ein Bürger den Dienst mit der Waffe ablehnt, können sehr unterschiedlich sein. Oftmals spielen die Erfahrungen aus der Familie oder der Verwandtschaft eine wichtige Rolle. Vor allem durch die Medien hat man heute ein anderes Bild der Welt und der Rolle des Heimatlandes im internationalen Beziehungskontext. Unsere heutige Welt ist geprägt von ökonomischen Wertvorstellungen und internationalen Handelsbeziehungen. Fast alle Länder haben wirtschaftliche Kooperationen und pflegen einen humanen Umgang mit den Handelspartnern. Menschen reisen heute quer über den Globus, um Geschäfte zu tätigen oder verbringen bewußt ihren Urlaub in anderen Ländern, um andere Kulturen kennenzulernen. Das Internet hat, über alle ideologischen Grenzen hinaus, ein globales Informations- und Kommunikationsdorf geschaffen. Trotzdem muss jeder Nationalstaat seine hoheitlichen Rechte wahren, im schlimmsten Fall durch den Einsatz von Waffen. Die öffentlichen Diskussionen über den Sinn von militärischen Einsätzen im In- und Ausland haben sich durch die Ereignisse des 11. Septembers verschärft. Im Gegensatz zu den Nachkriegsjahren, in denen der Wehrdienst von militärischen Reissbrettideen geprägt war, hat die Bundeswehr heute konkrete Militäraufgaben im internationalen Kampf gegen den Terror. Der Wehrdienst ist heute konkreter an den Bedürftnissen des militärischen Kampfes ausgerichtet, dies betrifft auch die Wehrdienstleistenden indirekt oder direkt.

Wer aus Zivildienst leisten will kann sich gerade über das Internet gut informieren. Es gibt zahlreiche Internet-Plattformen, die sich mit diesem Thema seriös auseinandersetzen. Viele der Seiten bieten Tipps zur Zivildienstbewerbung auch im Ausland. Informationen zu den Tätigkeitsfeldern, dem Gehalt oder dem Umgang mit den Behörden, werden über die Seiten kommuniziert. Der Zivildienst ist heute eine wichtige Stütze des sozialen Staates. Viele Einrichtungen brauchen die Hilfe der Zivildienstleistenden, teilweise könnten sie ohne diese Unterstützung nur bedingt ihre Aufgaben erfüllen.