Legionärskrankheit

Stabförmige Bakterien aus der Gattung Legionellen, die “Legionella pneumophila” leben unter bestimmten Klimaverhältnissen im Süßwasser. Die Bakteriengattung kann in den menschlichen Organismus verschiedene Krankheitsbilder auslösen. Die spezifischen Legionellen-Kulturen, die für die Legionärskrankheit verantwortlich sind, führen beim Menschen zu schweren Atemwegerkrankungen, die insbesondere die Lungen schädigen. In den 1970ern wurde das Krankheitsbild bei einem Veteranentreffen in den USA beobachtet. Hier erlitten Kriegsveteranen und Hotelbesucher schwere Lungenentzündungen und dies ohne besondere Ursachen. Später wurde der Erreger “Legionella pneumophila” gefunden, der die massenhaften Lungenentzündungen ausgelöst hatte. Das Bakterium kommt im Süßwasser vor und braucht bestimmte Temperaturen, um sich zum vermehren. Bei 30-45 Grad vermehren sich die Bakterien am besten. Der Erreger wird zum Beispiel durch die Bakterien in der feuchten Luft übertragen. Klimaanlagen oder Duschen können Orte für Übertragungen sein. Die Erreger kommen über die oberen Atemwege in die Lunge. Die Erreger vertragen Wassertemperaturen um die 70 Grad nicht und sterben nach einer Zeit ab. Man kann deshalb in Ländern mit geringeren Hygienestandards, in denen die bakterielle Infektionskrankheit häufiger vorkommt, vor dem Duschen das Wasser stark erhitzen. Die Legionärskrankheit kommt aber auch vereinzelt in Ländern wie Deutschland vor, die einen höheren Standard in der Hygiene haben und muss dann eventuell im Krankhaus behandelt werden. Ausschlaggebend ist die Anzahl der Erreger im Wasser. Ist die Erregeranzahl - zum Beispiel in Klimaanlagen gering - so kann die Legionärskrankheit kaum auftreten.

In den meisten Fällen verläuft die Legionärskrankheit mild oder ohne Beschwerden. Das Immunsystem kann über die spezifischen Abwehrreaktionen häufig gut mit dem Erreger umgehen. Allerdings haben Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben (zum Beispiel durch vorangegangene Infektionskrankheiten) ein hohes Risiko, an den bakteriellen Infektionen zu erkranken. Vor allem auch ältere Menschen sind tendenziell von der Infektionskrankheit betroffen. Bei milden Formen treten im Krankheitsbild grippeähnliche Symptome und das typische Pontiac-Fieber auf, das seinen Namen nach der gleichnamigen Stadt in den USA bekam, wo die milde Form als Epidemie zuerst auffällig wurde. Bei schweren Formen der Legionärskrankheit, die seltener vorkommen, können in ein paar Tagen nach der Infektion schon die ersten Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Muskelschmerzen auftauchen. Oft entwickelt sich dann ein Husten, der mit Blutauswürfen einhergeht. Im weiteren Verlauf kann es bis zu einer Lungenembolie kommen. Übelkeit, Atemnot oder Durchfälle können sich flankierend in schweren Fällen zeigen. Vor allem für Menschen mit Immunschwächen ist die bakterielle Infektion sehr gefährlich. Ist der Erregernachweis geführt, setzt man in der Therapie bei problematischeren Fällen auf bestimmte Antibiotika. Bei leichteren Beschwerden heilen die Symptome nach wenigen Tagen auch ohne Medikamente wieder ab. Spezielle Schutzimpfungen gibt es gegen die Legionärskrankheit nicht.

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