Reizdarm

Nach medizinischen Schätzungen leiden in Deutschland rund fünf Millionen Menschen an Reizdarmerkrankungen, die unterschiedliche Ursachen haben können. Besonders Frauen sind von den chronischen Darmreizungen betroffen, die Symptome wie :Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Verstopfungen oder Bauchkrämpfe auslösen. Reizdarmerkrankungen zeigen sich auch an den veränderten Stuhlkonsistenzen oder in veränderten Stuhlfrequenzen. In vielen Fällen fangen die Beschwerden im zweiten bis vierten Lebensjahrzehnt an. Ursächlich können zum Beispiel gestörte Botenstoffvorgänge zwischen Gehirn und dem Verdauungstrakt sein. Man hat vor allem die Rolle von Serotonin im Forschungsblickpunkt. Serotonin ist ein Gewebehormon, das für viele körperliche Informationsübertragungen als Botenstoff zuständig ist. Als Neurotransmitter ist Serotonin für die Übertragung von Zellinformationen zum Beispiel des Zentrales Nervensystems oder des Nervensystems des Darms zuständig. Auch regt das Gewebehormon die Darmmuskeltätigkeit an. Sind die Informationsaustauschvorgänge gesteuert, so können Fehlfunktionen in der Darmtätigkeit die Folge sein. Es gibt darüber hinaus auch Risikofaktoren, die ein Reizdarmsyndrom auslösen können, zum Beispiel: seelische und körperlichen Überbelastungen, ungesunde Ernährungsgewohnheiten oder bakterielle und virale Infektionen, die sich auf gestörte Verdauungsmechanismen auswirken. Entzündungen der Darmwand, die durch Antikörperreaktionen zustande kommen, werden in vielen Zusammenhängen bei Reizdarmsyndromen untersucht. Das Reitdarmsyndrom (RDS) oder medizinisch Colon irritabile genannt, wird diagnostisch unter anderem durch bestimmte Merkmale näher bestimmt, die funktionelle Störungen des Verdauungstraktes kennzeichnen: die sogenannten Rom-Kriterien. Seit 2006 sind die neuen Rom-III-Kriterien für Reitdarmsyndrome ein Ansatzpunkt in der Diagnostik. Zur weiteren Diagnostik werden Krankheiten, die typisch für Verdauungsstörungen untersucht und ausgeschlossen, zum Beispiel Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel oder auch bösartige Geschwülste.

Bildgebende Verfahren wie Darmspiegelungen können näher diagnostisch auf das Krankheitsbild eingehen. In der Therapie gegen Reizdarmsyndrome setzt man in erster Linie auf die ursächliche Krankheitsbekämpfung, sofern diese genau bestimmt werden kann. In den meisten Fällen wird eine symptomatische Therapie durchgeführt, die zum Beispiel in Form von Medikamenten helfen können. Diäten sind in vielen Fällen eine ergänzende Behandlungsmethode, die langfristig sinnvoll ist und die akute Behandlungen mit Medikamenten unterstützen. Auch können Therapien, die der Muskelentspannung dienen oder Verhaltenstherapien sinnvoll sein. Psychosomatische Faktoren, die Reizdarmsyndrome begünstigen, können so gezielt durch psychotherapeutische Therapien behandelt werden. Man kann die Therapie auch unterstützen, in dem man den Konsum von Zigaretten, Alkohol und Café reduziert oder am besten ganz lässt. Erfolge werden vor allem bei Ernährungsumstellungen, in Verbindung mit gezielter körperlicher Bewegung erzielt. In Summe können die individuellen Therapieansätze langfristige Besserungen bringen, die im Alltag auch strukturiert und bewusst ungesetzt werden müssen.

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