Der Parvovirus B19, der die Ringelrötelninfektion (Erythema infectiosum) auslöst, wurde erst sehr spät in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts durch eine australische Virologin entdeckt. Die Infektionskrankheit wird auch infektions-geschichtlich die “Fünfte Krankheit” genannt. Ringelröteln-Epidemien treten oft nach ein paar Jahren in Schulen oder Kindergärten auf und sind nicht so hochansteckend, wie zum Beispiel Masern oder Windpocken. Ringelrötelninfektionen haben nichts mit den Rötelninfektionen zu tun und sind durch die charakteristischen Hautausschläge gekennzeichnet. Oft treten aber auch keine oder leichte Infektionsbeschwerden auf, so dass die Infektion nicht immer erkannt wird. Übertragen wird die Infektion durch Tröpfcheninfektionen, zum Beispiel beim Niesen oder Hautkontakt. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel ein bis zweieinhalb Wochen. In der ersten Infektionsphase treten Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen auf. Oft sind aber auch keine nennenswerten Beschwerden zu verzeichnen. Rund eine Woche nach den ersten Symptomen beginnen bei einigen Betroffenen die typischen Hautauschläge, die meist im Gesicht - vor allem an den Wangen - mit Rötungen beginnen. In der Folge kommt es vor allem an den Schultern, Armen und Beinen zu Fleckenbildungen, die sich zunehmend in verschiedenen charakteristischen Formen auf der Haut zeigen. Die Ausprägung der Hautausschläge ist sehr individuell und führt oft zu keinen nennenswerten Symptomen wie Juckreiz. Die Ausschläge können über mehrere Wochen auftreten.
In der Regel heilt die Infektion von alleine in zwei Wochen ab. Die Hautschläge können aber noch einige Wochen bleiben und werden behandelt, wenn Symptome wie Juckreiz auftreten. Wie bei anderen Infektionskrankheiten auch, steigt das Komplikationsrisiko mit dem Alter. Von den Ringelröteln sind in unseren Breiten vor allem Kinder zwischen fünf und sechszehn Jahren betroffen. Infektionskomplikationen sind vor allem bei schwangeren Frauen gefürchtet, da die Ringelrötelninfektionen zu organischen Schädigungen des Kindes führen können, die sich zum Beispiel durch Wasseransammlungen in Organen zeigen. Man sollte Geburtsgefahren, die durch Infektionen auftreten können, immer mit dem Arzt besprechen und auf den Impfstatus angehen. In der Schwangerschaft kann man zum Beispiel mit speziellen Blutinfusionen Ringelrötelninfektionen therapieren. Auch Menschen mit Immunkrankheiten sind von der Infektion oft schwerer betroffen, da die Anti-Körper-Reaktion gestört oder abgeschwächt ist. Impfungen gegen den Parvovirus B19 gibt es bisher nicht. Hat man die Infektionskrankheit überstanden, so herrscht eine lebenslange Immunität.
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