Hyperaktivität beschreibt generell eine bestimmte innere Ruhelosigkeit und ein sehr aktives motorisches Verhalten, das bei bestimmten psychischen Krankheitsbildern als charakteristisches Symptom auftritt. Zu den kindlichen Störungsbildern, die mit Hyperaktivität verbunden sind, gehört ADS - Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und ADHS - Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom. Neben der Hyperaktivität sind es zum Beispiel Symptome wie impulsives Verhalten oder Aufmerksamkeitsdefizite, welche die Krankheitsbilder kennzeichnet. Charakteristische Störungen und Auffälligkeiten, die zur genauen Diagnose dienen, werden zum Beispiel durch eine internationale Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation WHO, in den “International Statistical Classification of Diseases” (ICD 10), näher beschrieben. Krankheitsbilder wie ADS und ADHS werden heute als multifaktorielle Krankheiten gesehen, da psychische Störungen, soziale und biologische Faktoren in Summe ursächlich wirken. Psychologische Konzepte spielen in der Therapie häufig eine Schlüsselrolle, um einerseits die Ursachen der psychischen Störungen auszumachen und andererseits psychosoziale Folgeerscheinungen langfristig zu verhindern. Man hat heute ein anderes Verständnis für psychische Störungen bei Kindern, die im Kern die Persönlichkeit des Kindes mehr in den Vordergrund stellen, als das in früheren Zeiten üblich war. Man versucht heute auch in der Therapie gezielter auf soziale Konflikte einzugehen, die Kinder mit Eltern, Geschwister, Schüler oder Lehrer haben. Bei den kindlichen Krankheitsbildern setzt die Psychologie auch in Themen an, in denen es zum Beispiel um bewusste und unbewusste Selbstregulationen geht, die zum Beispiel kindliche Emotionen oder Impulse in ein realitätsbewusstes und selbstständiges Handeln umsetzen. Man kann diese komplexen Ansätze auch unter dem Begriff der Sozialisierungsoptimierung sehen, die für die Kinder und die Umwelt, positive Wirkungen haben. Man ist heute in vielen Bereichen der Psychologie sehr aufgeschlossen gegenüber neuen Konzepten, die mehr auf die modernen Bedürfnisse und Wünsche der Kinder (und Eltern) eingeht.
Hyperaktivität kommt als ein kennzeichnendes Symptom auch bei anderen psychischen Störungsbildern vor: zum Beispiel manisch-depressiven Erkrankungen. Moderner spricht man heute von sogenannten Bipolaren affektiven Störungen, die zum Beispiel mit unangemessenen Stimmungen und extremen Aktivitäten verbunden sind. Oft wechseln hier Formen der Depression, mit starken Antriebs- und Stimmungsschwankungen in eine Manie. Manie kann man vereinfacht als Gegenpol zu depressivem Verhalten sehen. Viele der Symptome, die mit Hyperaktivität einhergehen, sind im weitesten Sinn mit Begrifflichkeiten wie Getriebenheits- und Erregbarkeitsstörungen zu assoziieren. Man kennt bei den bipolaren affektiven Störungen zum Beispiel bestimmte charakteristische Phasen, die sich in Depressionen mit wenig Aktivität zeigen - und Phasen der Manie, mit überhöhter Aktivität, gereizter Stimmung oder Unruhe.
Hyperaktivität kann auch in bestimmten Formen ein Zeichen von Depressionen sein. Männer neigen zum Beispiel manchmal bei Depressionen dazu, sehr aggressiv auf ihre Umwelt reagieren oder auch extreme Sportaktivitäten zu unternehmen. Die Risikobereitschaft ist einigen Fällen bei Männern, die sehr hyperaktiv reagieren, sehr hoch. Auch die Schlaf- und Ruhelosigkeit kann in dem sozialen Umfeld als Hyperaktivität wahrgenommen werden, was eigentlich umgangssprachlich nicht mit dem Begriff Depression assoziiert wird.
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