Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS)

Die Dissoziative Identitätsstörung (vormals Multiple Persönlichkeitsstörung) ist eine der schwersten Formen der sogenannten Dissoziationen, die mit vielschichtigen Identitätsstörungen einhergeht. Es gibt in dem Krankheitsbild mindestens zwei verschiedene Identitäten in einer Person, die abwechselnd die Kontrolle der Identität übernimmt. Es tauchen charakteristisch Erinnerungslücken auf, die häufig wichtige Ereignisse betrifft. Die Erinnerungslücken sind nicht auf die übliche Vergesslichkeit oder selbst Drogen zurückzuführen und betreffen oft die traumatische Ereignisse oder belastende Ereignisse im Alltag. Das Handeln der jeweils anderen “Ich-Person” wird häufig als psychisch belastend empfunden und kann auch als Fremdperson gesehen werden. Durch die geteilte Persönlichkeit und das belastende Wahrnehmen der fremden Person im eigenen Ich, kann es zu zahlreichen Symptomen kommen, die mit Depressionen, Selbstverletzungen oder Suchterkrankungen einhergehen. Zum Krankheitsbild gehören nach der Klassifizierung durch die WHO, zum Beispiel die charakteristischen Identitätsverluste; der Verlust der Wahrnehmung von Empfindungen und der Kontrollverlust von Körperbewegungen. Man deutet die Symptome in einem engen Zusammenhang mit schweren psychischen Belastungen oder Ereignissen, die sich ohne andere gründe wie neurologische Erkrankungen psychisch und körperlich manifestiert haben. Schwere psychische Traumata können zum Beispiel durch körperliche Gewalt oder Vergewaltigung in der Kindheit ausgelöst werden und sich als Dissoziative Identitätsstörung später zeigen. Dissoziative Identitätsstörungen können nach ein Paar Wochen und Monaten wieder psychische und körperliche Verbesserungen aufzeigen, ohne dass eine Genesung wieder eintritt. Es gibt auch chronische Formen, die zu bestimmten Symptomen wie Lähmungen führen und auch von der Belastungssituation abhängig beschrieben werden. Symptome können sich auch in dissoziativen Krampfanfällen zeigen oder sich auch in Trancezuständen zeigen, in denen die Identität und die Umwelt nicht mehr wahrgenommen wird.

Der “Sinn” der Identitätsspaltung kann darin liegen, dass nach häufig kindlichen Traumata, die durch Gewalt, Misshandlungen oder Vernachlässigungen ausgelöst werden, sich zwei Identitäten entwickeln, die unterschiedliche Funktionen übernehmen, um in der misslichen Umwelt vereinfacht beschrieben zu überleben. Viele der Betroffene haben für die Identitäten verschiedene Aufgaben und Rollen. Theoretisch kann auch die fremde Person Dinge tun, die die andere Person tabuisiert. Diese vereinfachten Persönlichkeitsspaltungstheorien sind aber kein theoretisches Dogma und nur ein Ansatz komplexe Störungen in diesem Zusammenhang populär zu erklären. Bei den Persönlichkeitsstörungen kann man häufig auch bestimme Typenmuster erkennen - andere sind in ihrer Krankheit kann individuell. Das System der Personen kann sich auch weiterentwickeln, so dass sich auch die einzelne Funktion der anderen Person im Alltag ändern.

Man kennt zum Beispiel Formen bei Patienten, die bei ersten Behandlungen typisch auftreten. Diese “Person” zeigt sich zum Beispiel sehr depressiv, hilflos oder nur “gut” zeigen. Im Laufe der Therapie kann sich diese Form aber ändern, so dass jetzt eine andere Person dem Behandelten gegenüber tritt. Man hat heute bestimmte Therapieansätze, die zum Beispiel tiefenpsychologisch ansetzen oder bei anerkannt bei Traumata angewendet werden, die über lange Zeiträume durchgeführt werden müssen und sowohl stationär als auch ambulant angeboten werden.

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