Der Kaufzwang (oder auch Kaufsucht genannt) wird zu den Zwangsstörungen gezählt. Manchmal wird die psychische Verhaltensstörung auch unter die Kategorie der Störungen der Impulskontrolle definiert. Eine Forschergruppe der US-amerikanischen Stanford University School of Medicine hat im Jahr 2006 Zahlen zu einer Studie zum Kaufzwang veröffentlicht. Man schätzt nach der Studie (Telefonbefragung), dass bis zu sechs Prozent der Erwachsenen an Kaufzwang leiden. Die Zwangsstörung betrifft dabei fast hälftig Frauen wie Männer. Eindeutige soziale Zielgruppen oder Altersgruppen kann man bis heute der psychischen Störung nicht zuordnen. Vor allem die Häufigkeit des Kaufzwangs war eine verblüffende Aussage der US-Studie. Unter dem Kaufzwang wird eine ständige und wiederkehrende psychische Erkrankung verstanden, bei der die Betroffenen einen immensen Drang verspüren meist nutzlose Dinge unbedingt zu kaufen. Dieser Zwang Dinge zu kaufen, die eigentlich meist nicht gebraucht werden, kann phasenweise oder chronisch auftreten. Im Krankheitsverlauf spielen die gekauften Gegenstände immer weniger eine Rolle, vielmehr geht nur noch um das Kaufen. Häufig werden auch immer teurere Dinge unkontrolliert gekauft. Es können körperliche und seelische Entzugserscheinungen entstehen. Die Ursachen sind meist psychosozialer Natur und können in Einzelfällen bis in die Kindheit als Persönlichkeitsstörungen zurückgehen. Was den Kaufzwang prägt, ist auch das Wissen der Betroffenen (engl. Shopaholics) über ihr krankhaftes Verhalten, ohne das der Wille aber ausreicht den Zwang zu unterbinden. Oft merken Angehörige oder Freunde nichts von der Zwangsstörung, die meist geheim gehalten wird. Die Dinge werden teilweise nicht einmal ausgepackt, sondern nur gehortet.
Natürlich besteht eine erhöhte Gefahr der Überschuldung, die mit weiteren psychischen Belastungen einhergeht. In Deutschland und anderen Ländern diskutiert man noch über die Qualität des Kaufzwang-Bildes und die genaue Kategorisierung des noch nicht kategorisierten Krankheitsbildes. Eine offizielle Therapie gegen Kaufzwang gibt es nicht. Im Mittelpunkt steht ein gesamtheitlicher Therapieansatz, basierend auf einer Verhaltenstherapie. Der Einsatz von Medikamenten wie Antidepressiva ist umstritten. Die Therapie ist auch stark abhängig vom Krankheitsbild und muss evtl. langfristig angelegt werden. Menschen, die mit Betroffenen zutun haben, die offensichtlich an Kaufzwang-Symptomen leiden, sollten die Person immer ermutigen eine fachpsychiatrische Therapie wahrzunehmen und sich über Therapieangebote zu erkundigen. Initiale Informationen bekommt man zum Beispiel bei den Krankenkassen oder dem Hausarzt.
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