Alkoholismus

Die größte Suchterkrankung in Deutschland und anderen westlichen Industrieländern betrifft die legale Droge Alkohol. Die Schätzungen über Menschen, die gravierende Probleme mit Alkohol haben, gehen teils weit auseinander. Man schätzt, dass über zwei Millionen Menschen in Deutschland einer Alkoholabhängigkeit unterliegen. Rund zwei Prozent dieser Menschen sterben jährlich direkt oder indirekt an den Folgen des ungezügelten Alkoholkonsums. Vor allem die Zahl der Jugendlichen, die bewusst die legale Droge Alkohol konsumieren, wird immer größer. Viele der jungen Menschen betreiben heute das maßlose Betrinken als Freizeitbeschäftigung. Die Gründe für den übermäßigen Konsum von Alkohol sind sehr unterschiedlich in den Zielgruppen und müssen sehr individuell therapeutisch aufgearbeitet werden. Spontaner Alkoholmissbrauch oder chronischer Alkoholkonsum ist schon lange nicht mehr eine Suchtdomäne der Männer, immer mehr Frauen sind von der Suchterkrankung betroffen, auch wenn die höhere Anzahl der Alkoholsüchtigen immer noch Männer aus allen sozialen Schichten betrifft. Nach Untersuchungen sind Alkoholiker keiner intellektuellen Schicht generell zuzuordnen, vielmehr handelt es sich um ein modernes Massenphänomen. Wie bei anderen Suchterkrankungen auch, sind die Übergänge im Suchtverhalten oft fließend, so dass man eine generelle Abgrenzung beim Konsum nicht definieren kann. Ein Grundmerkmal für die Sucht ist die permanente Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol bzw. Trinken. Es gibt verschiedene Ansatzpunkte das krankhafte Verhalten näher zu analysieren, zum Beispiel allgemeine Auffälligkeiten wie: Konzentrations- und Leistungsschwächen, extreme Stimmungsschwankungen, Labilität oder Alltagsgleichgültigkeiten. Auch können in fortgeschrittenen Stadien körperliche Symptome wie Zittern, Schwitzen oder Hautveränderungen sichtbar werden. Viele Menschen mit fortgeschrittenen Problemen neigen dazu, schon morgens zu trinken und trinken sehr exzessiv, wenn Alltagsprobleme auftreten, die ihr Ordnungssystem subjektiv verletzen. Das Verlangen nach Kontrolle in allen Lebenslagen ist häufig sehr ausgeprägt.

Generell gibt es heute keine eindeutige Definition, wann Alkoholismus als Krankheit vorliegt. Sicherlich ist ein Indiz, dass die Betroffenen nicht mit Trinken aufhören können. So trinken Süchtige meist anonym immer mehr, bis sie das Gefühl der inneren Ruhe bekommen. Ein klares Indiz ist, dass sich im Laufe der Zeit eine Toleranzentwicklung einstellt, die dazu führt, dass die Betroffenen immer mehr trinken müssen, um den gleichen Effekt zu verspüren. So unterschiedlich die Krankheitsbilder sind, so unterschiedlich können auch die Gründe sein, warum sich der übermäßige Alkoholkonsum einstellt. Häufig ist es die Summe von Faktoren, die zum Alkoholismus führen. Man hat heute auch ein differenzierteres Bild vom Typ Alkoholiker. Den Alkoholiker schlechthin gibt es nicht. Die Typen von Alkoholikern reichen von Gelegenheitstrinkern bis zu Spiegeltrinkern, die ein permanentes Alkoholproblem haben und immer wieder auf ein bestimmtes Suchtlevel kommen müssen. Im Gegensatz zu Suchterkrankungen, die schon auf Grund der Illegalität öffentlich tabuisiert werden, kann man zum Thema Alkohol und Sucht heute viele Informations- und Beratungsangebote annehmen.

Alkoholismus ist heute als Krankheit anerkannt, so dass auch die Behandlung in den meisten Fällen von den Kassen übernommen wird. Die Beurteilung der Erkrankung oder die Therapieoptionen sollten einem Arzt und Psychologen vorbehalten bleiben. Selbsthilfegruppen können eine erste Anlaufstadion sein, können aber keine Therapie ersetzen. Vor allem für die betroffenen Angehörigen gibt es heute viele Beratungsangebote, die auch deshalb sinnvoll sind, da viele Suchterkranke häufig keinen neutralen Umgang mit den Suchtproblematiken wahrnehmen können. Man findet heute professionelle stationäre und virtuelle Informations- und Beratungsangebote in allen Formen.

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