Hormonersatztherapie bei der Frau

Die Hormonersatztherapie wird bei Frauen schon seit den 1970er Jahren im Krankheitsspektrum der Wechseljahre eingesetzt. Auch in der Prävention von Knochenschwund (Osteoporose) wurde die Hormonersatztherapie (HET) früher eingesetzt. Mit Medikamenten kann man den Hormonmangel ausgleichen. Gezielt wird der Mangel an Östrogenen in den Wechseljahren durch die Therapien ausgeglichen. Östrogen ist der Oberbegriff für wichtige weibliche Geschlechtshormone, die im Körper unterschiedliche Aufgaben haben. Östrogene haben für die körperliche und seelische Entwicklung von Frauen eine besondere Bedeutung. Sie wirken sich zum Beispiel stark auf die Knochen und das Herz aus. Durch den Hormonabfall kann es zu typischen Wechseljahrbeschwerden kommen. Es treten zum Beispiel häufig in den Wechseljahren Infektionen der Geschlechtsorgane auf oder die Knochendichte nimmt ab. Auch das Herzinfarktrisiko nimmt in den Wechseljahren zu. Die Hormontherapie wurde lange Zeit als das Mittel schlechthin bei auftretenden Wechseljahrbeschwerden gesehen. Heut sieht man die Behandlungen kritischer. Die Womem’s Health Initiative (WHI) hat zum Beispiel in den USA im Jahr 2003 eine Studie veröffentlicht zur Hormonbehandlung in den Wechseljahren. Die Studie sagt u.a. aus, dass sich die Lebensqualität der jüngeren Frauen (50-54) mit Wechseljahrbeschwerden, die Hormonpräparate einnahmen, nicht generell verbessert hat. Die Herzkreislauferkrankungen oder das Brustkrebsrisiko nahmen laut der US-Studie sogar zu. Bei Symptomen wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen wurden positive Ergebnisse analysiert. Jede Hormonersatztherapie muss individuell durch einen Gynäkologen analysiert werden. Man versucht immer die niedrigste Dosis zu verabreichen und die Gesundheitssituation nach einem Jahr neu zu bewerten. Durch die ärztliche Beratung kann der Nutzen und die Risiken genauer eingeschätzt werden.

Seit Ende 2003 müssen bestimmte Risiken zu Krankheiten, wie Schlaganfall, Brustkrebs oder koronare Herzkrankheiten, bei den Produktinformationen aufgeführt werden. Grundsätzlich hat zum Beispiel die Hormonersatztherapie nach der Studie der WHI keine positiven Auswirkungen auf Demenz. Bei anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen sollte man auch nicht unbedingt auf den veränderten Hormonhaushalt schließen und eine Hormonersatztherapie machen. Depressive Episoden oder starke Stimmungsschwankungen können auch durch die Lebensumstände bedingt sein. Nur in wenigen Fällen hilft meist eine Hormontherapie bei Depressionen. Nach Einschätzung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sollte eine Hormonersatztherapie nur bei schweren Fällen in den Wechseljahren eingesetzt werden, wenn andere Therapieoptionen nicht greifen. Die Anwendung von Arzneimitteln zur Hormonersatztherapie (HET) wird zur Prävention und Behandlung von Osteoporose als nicht mehr vertretbar gesehen, beziehungsweise sollten die HET zur Osteoporose-Prävention nur noch in Ausnahmenfällen durchgeführt werden. Bei der Prävention und Behandlung von Osteoporose sollte man sich ausführliche Beratung beim Arzt einholen und mögliche Therapieoptionen diskutieren. Eine sofortige Beendigung von Hormonersatztherapien ist in der Regel nicht sinnvoll, da dies mit Gesundheitsrisiken einhergehen kann.

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