Gesundheitsreform

Die Kosten für das solidarische Gesundheitssystem sind in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Immer wieder gab es Konzepte, die Kosten für die Solidargemeinschaft zu senken und trotzdem eine international führende Gesundheitspolitik zu betreiben. Die Kosten für aufwendigere Behandlungen in Krankenhäusern werden zwangsläufig nochmals durch die Überalterung der Gesellschaft steigen. Zwangsläufig treten viele ernsthaftere Erkrankungen im Alter auf. Vor allem auch der Vorsorge bei jüngeren Menschen kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Das jüngste Reformkind ist der Gesundheitsfond, der 2009 umgesetzt wird. Es gibt für alle Beteiligten: Arbeitnehmer, Arbeitgeber, gesetzliche Krankenkassen, Ärzte und medizinische Dienstleister Veränderungen. Alle Einnahmen kommen in einen Gesundheitsfond und werden an die Krankenkassen weitergeleitet. Die Beitragssätze zur Krankenversicherung werden einheitlich festgelegt und werden nur erhöht, wenn über zwei Jahre nur 95 Prozent Deckung auftreten. Kommen die Krankenkassen nicht mit den zugeteilten Geldern des Gesundheitsfonds aus, so müssen dies die Versicherten alleine tragen: bis zu acht Euro im Monat und bei höheren Sätzen maximal ein Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen der Krankenkassenmitglieder. Für den Arbeitgeber bleiben die Kosten gleich, wenn der Gesundheitsfond durch Beiträge die Kosten deckt. Auch die Ärzte-Honorare werden neu geregelt. Neue Regelungen gibt es auch für die Arzneimittelversorgung. Insgesamt gibt es positive und kritische Stimmen zu dem neuen Gesundheitsfond.

Gesundheitsfonds sind keine deutsche Innovation, sondern gibt es auch in Nachbarländern wie den Niederlanden oder Belgien. Politisch erwünscht sind Ausweitungen der Service-Leistungen der Krankenkassen und die Förderung der Zusatzleistungen für die Versicherten. Zukünftig soll der Wettbewerb der gesetzlichen Krankenkassen - in denen 90 Prozent der Deutschen versichert sind - nicht über den unterschiedlichen Beitragssatz erfolgen, sondern über den Service und die Wahltarife. Man sucht generell einen fairen Risikoausgleich und möchte über die Reform auch allen Versicherten die neuen medizinischen Optionen in der Diagnostik und Therapie zugänglich machen. Vor allem setzt die Politik auch auf die Selbstverantwortung der Versicherten, die sich auch zukünftig mit den möglichen Wahltarifen der Krankenkassen auseinandersetzen müssen. Bestimmte Wahltarife für Gesundheitsleistungen bei den Krankenkassen bleiben auch zukünftig erhalten.

Kritiker der Reform sind zum Beispiel die Krankenkassen, die mit den Beitragsätzen kaum leben können und auch die Befürchtung haben, dass einige in Zukunft Insolvenz anmelden müssen. Auch sehen die Kritiker eine teilweise Aufhebung des paritätischen Systems, da nur die Arbeitnehmer direkt belastet werden, wenn die Krankenkassen nicht mit dem Geld des Fonds auskommen. Auch sollen die Zuzahlungen bei vielen chronischen Erkrankungen nicht solidarisch getragen werden. Wie sich die Reformen auswirken wird, wird man in den nächsten Jahren sehen, sich ist: die neue Reform steht sicherlich wieder vor der Tür.

Wichtige Hinweise

Informationen aus diesem Portal sollten Sie niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden! Bei gesundheitlichen Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker! Nehmen Sie niemals Medikamente oder auch Heilkräuter ohne Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein!

Die Artikel dieses Portals werden zum großen Teil von registrierten Benutzern bereitgestellt und viele Benutzer arbeiten ständig an der Verbesserung, dennoch können Beiträge falsch sein und möglicherweise sogar gesundheitsgefährdende Empfehlungen enthalten.