Baumärkte gibt es in Deutschland vereinzelt seit den 60er Jahren. Baumärkte sind eine der ersten Fachsupermärkte gewesen, die sich hauptsächlich in stadtnahen Gewerbegebieten niedergelassen haben. Hier finden die Baumärkte die großen Verkaufs- und Parkflächen, die sie für ihre Zielgruppen benötigen. Gerade in den 90er Jahren sind viele Baumärkte eröffnet worden, die vor allem heute von Marktführern in der Baumarktbranche betrieben werden. Baumärkte gibt es flächendeckend in jeder Region. Je nach europäischen Land gibt es bestimmte Branchenführer, die über große Netzwerke verfügen. In Deutschland gibt es drei große Baumarktunternehmen, die über 20 Prozent Marktanteil haben und natürlich auch die Sortiments- und Preispolitik der Konkurrenten in Deutschland beeinflussen. Die zehn größten Unternehmen in der Branche generieren rund 80 Prozent des Umsatzes. Früher waren es vor allem die Männer, die sich für das Bau- und Handwerkssortiment interessiert haben. Inzwischen haben sich die Frauen auch in diesem Konsumbereich emanzipiert und sind eine interessante Zielgruppe für die Unternehmen und Konzerne geworden. Was für den Konsumenten schön ist - nämlich der immense Preiskampf unter den Anbietern - wird für die Branche in Zukunft eine Marktbereinigung mit sich bringen. Man schätzt, dass die Baumarktbranche zunehmend mehr von den Marktführern beherrscht wird, was zwangsläufig auch die zukünftige Preis- und Sortimentspolitik beeinflussen.
Die Baumärkte bieten neben den klassischen Baumaterialien, Handwerks- und Heimwerkssortimenten zunehmend mehr Alltagsprodukte und Dienstleistungen an, die flankierend zu den Kernangeboten der Baumärkte über neue Vertriebswege verkauft werden. Viele der Baumarktunternehmen setzen auf den flankierenden Online-Vertriebsweg. Baumärkte haben auch die Vertragsbeziehungen mit den Zulieferern verändert. Heute geht der Trend zu, weniger Lieferanten zu führen und zusätzlich die Gewinnmarchen der Produkte zu optimieren. Sehr wichtig ist auch die Stärkung der Servicequalitäten in den Baumärkten. Qualifizierte Kundenberatungen sind für die Verbraucher besonders wichtig, dies zeigen auch die Umfragen zu dem Themenkomplex. Die Servicequalität ist neben der Produktqualität und den Preisen, zum Hauptargument beim Konsumverhalten geworden. Heute legen die Baumärkte mehr Wert auf die qualifizierte Kundenansprache und die Kundenbindung. Viele der Baumärkte haben sich auf bestimmte Zielgruppen spezialisiert, so gibt es zum Beispiel seit ein paar Jahren die Gartencenter. Beim Heimwerker- und Freizeitbedarf legen die Konzerne immer mehr Wert auf die Qualitätsabstufungen des Sortiments. So findet man heute je nach Bedarf unterschiedliche Qualitätsprodukte auch im semiprofessionellen Bereich.