In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Wohngemeinschaften vor allem bei Studenten und Auszubildenden beliebt. Vor allem auch im Hotelgewerbe schließen sich viele Auszubildende in WG’s zusammen. Wohngemeinschaften haben den Vorteil, dass man recht kostengünstig während der Ausbildungs- und Studentenzeit leben kann. Besonderen Wert sollte man auf die Zusammenstellung der Wohngemeinschaft legen, um zwischenmenschliche Irritationen zu vermeiden. Da die Wohngemeinschaften zumeist aus Gruppen bestehen, die das gleiche Alter haben, gibt es oft keine besondere Hierarchien, die durch gravierende Lebensabschnittsplanungen bestimmt sind. Die verschiedenen Persönlichkeiten und Charaktere müssen trotzdem in bestimmte soziale Wohnkulturen passen. Innerhalb einer Wohngemeinschaft ist es deshalb wichtig, bestimmte Rechte und Pflichten der Bewohner demokratisch zu leben. Rechtlich gesehen gibt es in Deutschland keine besonderen Regelungen zu den Wohngemeinschaften, vielmehr richten sich rechtliche Fragen auf die Art der Verträge, die mit dem Vermieter geschlossen wurden. Die Vertragsverhältnisse können Mietverträge mit allen WG-Bewohnern betreffen oder auch Vertragsverhältnisse von Vermieter, Mieter und Untermieter beschreiben. Wohngemeinschaften können sich auch auf Generationen beziehen, die sich innerhalb einer Familie entwickeln. Wohngemeinschaften von Menschen unterschiedlichen Geschlechts, die sich privat entschieden haben zusammenzuleben, werden rechtlich anders gewertet, sofern es sich um eheähnliche Gemeinschaften handelt. Es gibt hier auch den Begriff der nichtehelichen Gemeinschaft. Die rechtliche Situation ist in Europa für die letztgenannten Gemeinschaften unterschiedlich. Nach früheren Erhebungen geht man davon aus, dass rund jeder fünfte Student in einer Zweckwohngemeinschaft während des Studiums lebt.
Wohngemeinschaften haben sich in den letzten Jahren auch gebildet, auf Grund von anderen Wunsch- und Bedürfnisszenarien. Co-Housing ist ein Begriff, der dafür steht, dass bestimmte Wohn- oder Hauseigentümer, beziehungsweise die Mietparteien, ausgewiesene Gemeinschaftseinrichtungen nutzen. Solche Modelle können zum Beispiel Menschen ansprechen, die Häuser anmieten und eigene Privaträume haben und gleichzeitig bestimmte andere Räumlichkeiten, wie die Küche oder das gemeinsame Wohnzimmer nutzen. Diese Form des Kommunenlebens hat vor allem in Dänemark eine lange Tradition, wo man schon in den 60er Jahren neue alternative Lebensgemeinschaftsmodelle suchte. In Österreich gibt es zum Beispiel Co-Housing-Projekte, die besondere Lebens- und Wohnqualitäten verbinden. Hier stehen die guten Nachbarschaftsbeziehungen innerhalb der Anlagen im Vordergrund. Das Zusammenleben in Wohngemeinschaften und Anlagengemeinschaften ist vor allem bei älteren Menschen im Kommen, die sich gezielt auf die Bedürfnisse der Gleichgesinnten fokussieren. Wie bei allen anderen Modellen auch, spielen die Grundfaktoren Wirtschaftlichkeit, Privatsphäre und Soziologie, die tragenden Rollen. Viele Gemeinschaften schließen sich auch in neuen Nachbarschaftsgemeinschaften zusammen, um zum Beispiel Aspekte der Energiewirtschaft zu würdigen. Das Internet bietet zahlreiche Informationen zu dem Thema Wohngemeinschaften. Wer Lust auf solche Wohnlebensmodelle hat, findet zahlreiche Anbieter im Netz.