Arbeitgeberverbände

Arbeitgeberverbände haben in der deutschen Nachkriegszeit eine wichtige Rolle gespielt. In der Regel schließen sich bestimmte Branchen zu einem Dachverband zusammen, der in verschiedene Unterverbände strukturiert wird. Die Interessenverbände sind vor allem auch bei Tarifabschlüssen mit den Gewerkschaften gefragt. Sie nehmen aber auch öffentlich Stellung zu gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Die Arbeitgeberverbände sind auch wichtig, um die Politiker zu informieren, zu sensibilisieren und letztendlich zu einer vernünftigen und logischen Wahrnehmung zu führen. Da die Politik die Rahmenbedingungen der Wirtschaft vorgibt, ist es legitim Einfluss auf die Politik zu nehmen. Viele positiven Entwicklungen in einigen Branchen sind von der Politik nicht nachhaltig wirtschaftsfördernd reflektiert worden, so kommt der Aufklärung ein besondere Stellenwert in der Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitgeberverbände zu. Arbeitgeberverbände gibt es in Deutschland seit über hundert Jahren. In Deutschland gibt es heute zum Beispiel die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA). Die Mitglieder des branchenübergreifenden Dachverbandes kommen sowohl aus dem Dienstleistungssektor als auch aus der anderen Industrien oder dem Handwerk. Der Sitz der BDA ist Berlin.

Zu den größten Arbeitgeberverbänden in Deutschland, die auch Mitglied der BDA sind, gehören der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Interessenvertretung der Chemie-Industrie. Gesamtmetall repräsentiert die organisierten Landesarbeitgeberverbände der Elektro- und Metallindustrie. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall fördert unter anderem, die “Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft”, die bis 2010 mit 100 Millionen Euro ausgestattet wird. Kernziele sind unter anderem, die Sensibilisierung der Bürger für Reformen in der Wirtschaft, die Senkung der Steuern und Abgaben oder der Abbau der Bürokratie, die besonders in Deutschland hemmend wirkt. Auch in der Tarifpolitik fordern die Arbeitgeber flexiblere Modelle. Vor allem auch der Erhalt von Arbeitsplätzen in Deutschland ist Teil der Kernzieldefinitionen des Bundesarbeitgeberverbands Chemie in Wiesbaden. Der Dachverband ist in einzelne Arbeitgeberverbände strukturiert, die auch Tarifpolitik betreiben. Bundesverbände der Arbeitgeber gibt es natürlich für alle Branchen. Vor allem die Informationswirtschaft ist immer wichtiger geworden. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM), ist die Interessenvertretung von Unternehmen die im IT- und Telekommunikation-Bereich tätig sind. Hier ist ein Schwerpunkt der Verbandsarbeit, Einfluss auf die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen zu nehmen. Gerade in dieser Medienbranche hat die Politik lange eine logische Strategie vermissen lassen. Das Internet ist das zentrale Medium der Zukunft, das nur langsam richtig gesellschaftspoltisch verstanden wird. Natürlich sind viele der Verbände auch auf europäischer Ebene in der Lobby-Arbeit tätig. Die EU bestimmt immer mehr die allgemeinen Rahmenbedingungen, unter dem die nationalen Regierungen Gesetze und Vorschriften erlassen können. Die Öffentlichkeitsarbeit auf europäischer Ebene ist besonders wichtig, um Unternehmen und somit Arbeitsplätze in Deutschland zu halten. Mit der Erweiterung der EU nach Osten und der Globalisierung wird diese grenzüberschreitende PR in der Verbandsarbeit immer wichtiger.