Japanische Gärten

Die japanische Gartenkultur hat sich aus der chinesischen Gartenkultur entwickelt. Besonders die Feng-Shui-Lehre hat einen besonderen Einfluss auf die Gartengestaltung. Im Mittelpunkt der Lehre steht die Harmonie zwischen Mensch und Natur. Die Lehre von Yin und Jang bestimmt traditionell die alte chinesische Philosophie. Yin ist das Symbol für die Sonne und Yang steht für den Schatten. Mit den unterschiedlichen Polen können viele Gegensätze ausgedrückt werden, zum Beispiel die Gegensätze zwischen Mann und Frau.

Der Aufbau der japanischen Gärten ist geprägt von unterschiedlichen Gestaltungsformen, die dem Betrachter unterschiedliche Perspektiven liefern. Im Gegensatz zu der europäischen Gartenkultur, die mit einer bestimmten linearen Strenge versehen ist, sind die japanischen Gärten eher verspielt und ursprünglich angelegt. An jedem Punkt im Garten kann man sich niederlassen und die umgebende Natur beobachten. In der japanischen Gartenlehre gibt es bestimmte zentrale Elemente, zu diesen gehören unter anderem: das Wasser, die Steine oder die Bäume. Jedes dieser Elemente hat eine bestimmte philosophische Bedeutung und kann geschichtlich interpretiert werden. Die Überlieferungen alter Göttergeschichten spielt eine besondere Rolle bei der Interpretation der Elemente. Bonsai-Bäume sind in der japanischen Gartenkultur besonders wertvoll. Die Bonsai-Bäume stellen in besondfere Weise die Harmonie zwischen Mensch und Natur dar. Die Bonsai-Kultur hat eine lange Tradition und wurde aus dem alten China übernommen. In den großen chinesischen Dynastien, wie in der Yuan- oder Ming-Dynastie, wurde die Bonsai-Kultur stetig weiterentwickelt. Buddhistische Mönche brachten die Bonsai-Kultur von China nach Japan. Die Bonsai-Kultur entwickelte sich schnell als eine besondere Gartenkulturform, die besonders bei den gehobenen Ständen beliebt war.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich bestimmte Formen der japanischen Gärten, so gibt es zum Beispiel spezielle Steingärten oder Teegärten. Die Teegärten sind geprägt von der japanischen Teezeremonie. Teegärten sind Orte der Ruhe und der Besinnung. Im Mittelpunkt der Anlage steht das Teehaus. Die Teegärten zeugen von der Wildheit der Natur und der Ursprünglichkeit der Elemente.

Die größte japanische Gartenanlage in Europa ist im belgischen Hasselt. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es zahlreiche japanische Gartenanlagen. Zu den größten japanischen Gärten in Deutschland zählt die Anlage in Kaiserlautern. Im April 2000 wurde die Gartenanlage fertig gestellt. Die Gartenanlage befindet sich in einem permanenten Entwicklungsprozess und wird gegen Ende des ersten Jahrzehnts im neunen Jahrtausend fertig gestellt sein.