Chinesische Gärten

Die Gartenkulturen in Europa und Asien unterscheiden sich sehr durch ihre Geschichte und den philosophischen Denkansätzen. Die Gartenkultur hat sich zeitgleich zu anderen chinesischen Kulturen entwickelt, die vor allem auf die Harmonie zwischen Natur und Mensch abzielen und zum Ziel haben, dass sich der Mensch der harmonischen Vollendung im Leben annähert. Die Gartenkultur in Europa war eher eine eigenständige Kulturform, die sich Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Es gibt in der Chinesischen Gartenlehre sieben natürliche Grundelemente und dazu das Element Mensch. Wichtige Gestaltungselemente sind Steine und Wasser. Viele mythologische Ursprünge haben in der Gartengestaltung eine besondere Geschichte . Vor allem das Wasser wird in bestimmte Himmelsrichtungen geleitet und mit den typischen geländerlosen Brücken überbaut. Wasser, Steine oder die Brücken, stehen auch immer für bestimmte Lebensphilosophien. Diese Lebensweisheiten finden sich auch in den anderen Kulturformen, wie Schriftzeichnungen oder selbst der Kampfkunst, wieder. Je nach Standeszugehörigkeit der Besitzer können die Gärten mit unterschiedlich klaren Linienführungen gestaltet sein. Vor allem die herrschenden Dynastien hatten in der Gartengestaltung klare Vorstellungen von der Linienführung und den Anordnungen. Die Gärten wurden mit Tempelbauten versehen, die im Alltag auch zu bestimmten Zeremonien verwendet wurden.

Bei der Anordnung der Elemente in der Gartengestaltung spielt die Feng-Shui-Lehre eine besondere Rolle. Es geht bei Feng-Shui traditionell um die positive Energie durch Raumgestaltung. Die Anordnung von Elementen kann nach bestimmten Himmelsrichtungen strukturiert werden. Jedes Element wird an den Himmelsrichtungen ausgerichtet und fördert so den positiven Energiefluss. Unterschiede zur europäischen Gartenkultur finden sich auch bei der Bedeutung von Bauten und Pflanzen. Bauelemente haben eine große Bedeutung in der chinesischen Gartenkultur. Ein Garten ohne Bauwerk, ist ein unfertiger Garten. Als klassische Materialien werden Holz, Bambus und Ziegel verwendet. Die Ausrichtung von Ausgängen, Eingängen, Terrassen und anderen Bauelementen, haben eine besondere philosophische Bedeutung. Zur besseren Unterscheidung der Kulturen kann man die Gartenlehren nach den Dynastien zuordnen. Wichtige Dynastien waren unter anderem, die Tang- oder Ming-Dynastien. Vor allem unter der Ming-Dynastie war die private Gartenkultur weitverbreitet.

Die ersten Beschreibungen der Chinesischen Gärten brachte Marco Polo von seinen Reisen nach Europa. Heute interessieren sich immer mehr Menschen für die chinesische und japanische Gartenkultur und die Feng-Shui-Lehre. Zur Gestaltung des heimischen Gartens, nach den asiatischen Gartenlehren, bedarf es einem gewissenhaften Studiums der Philosophien. Vor allem über das Internet bekommt man viele interessante Informationen zu der Gartenlehre und den spezialisierten Experten. Es gibt in Deutschland einige Städte, die asiatische Gartenanlagen aufweisen können, unter anderem München, Bochum oder Mannheim. In der Schweiz gibt es zum Beispiel den Seefelder Chinagarten in Zürich.