Mobbing

Das Thema Mobbing ist noch ein junges Thema, das vor allem Arbeitnehmer betrifft. Mobbing gibt es aber auch in anderen öffentlichen Bereichen, zum Beispiel in den Schulen. Die Experten sind sich inzwischen einig, dass es sich um eine Form der Gewalt handelt, die zu psychischen und physischen Krankheitsbildern führt. Wie es zum Mobbing kommt ist noch nicht abschließend wissenschaftlich erforscht. Es handelt sich beim Mobbing um ein sehr komplexes Thema. Mobbing ist sowohl von Situationen abhängig als auch von den Persönlichkeitsstrukturen der Täter und Opfer. Mobbing findet nur selten von unteren Hierarchien nach höheren Ebenen in Unternehmen statt. Fast jeder zweite Mobbing-Betroffene gibt Kollegen als Täter an, so eine Studie der IHK. Mobbing findet auch im Arbeitsverhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen statt. Das in den nationalen und europäischen Studien vor allem Frauen von Mobbing betroffen sind, lässt sich auch dadurch Begründen, dass Frauen auch eher bereit sind über das Thema zu reden. Es gibt keinen eindeutigen Hinweis darauf, welcher besondere Bereich des Berufslebens oft davon betroffen ist. Klar ist aber, das Mobbing zunehmend als Tatbestand juristisch aufgearbeitet wird. Ein wichtiges Kriterium ist die Situation in der Mobbing entsteht. Man geht heute davon aus, dass jeder Mensch, egal welche Persönlichkeitsstruktur oder Verhaltensweisen er aufweist, zum Mobber werden kann, sofern sich die Situation dafür eignet. Unter Druck, zum Beispiel bei der Angst um den Arbeitsplatz, kann es zum Mobbing kommen.

Konflikte bei der Arbeit führen sehr oft zum einem nachfolgenden Mobbing, das sich auch dadurch “auszeichnet”, dass eine oder mehrere Personen aus dem sozialen Gruppenleben ausgeschlossen werden. Kommt es zum Mobbing innerhalb eines Unternehmens oder einer Institution, so entsteht ein ökonomischer Schaden. Fast alle Opfer gehen nur noch unmotiviert zur Arbeit. Ein Zusammenarbeiten findet dann kaum mehr statt. Die Opfer isolieren sich immer mehr und es können zahlreiche Krankheitsbilder entstehen. Oft tragen die Opfer, die Probleme in das Privatleben, was dann auch hier noch zu Problemen führt. Dies kann zu chronischen Depressionen führen. Viele der Mobbing-Opfer sehen nur eine Chance zur Besserung - die Kündigung. Experten raten aber dazu, einen anderen Weg zu gehen. Man sollte sich - sofern man die innere Spannkraft hat - wehren. Dem Täter sollten klare Richtlinien aufgezeigt werden, in denen er sich bewegen kann. Sofern man sich nicht traut, sollte man sich zum Beispiel an den Betriebsrat wenden.

Die Wirkungsweisen zwischen Täter und Opfer sind oft sehr komplex, so dass man erstmal eine Vertrauensperson finden sollte, die einen Blick von Aussen auf die Situation werfen kann. Auch raten einige Fachleute dazu, sich die Vorfälle schriftlich zu notieren. Im Gegensatz zu Ländern wie Frankreich oder Spanien gibt es in Deutschland keine Mobbing-Schutzgesetze, allerdings können einzelne Taten als Mobbing rechtlich gewürdigt werden. Es ist sehr wichtig, dass die Opfer konkrete Tatbestände vor Gericht belegen können, nur dann kann es zur Verurteilung kommen. Aber auch die Arbeitgeber selbst sind an Mobbing-Gegenmaßnahmen interessiert, da jeder Mobbing-Fall zwangsläufig zu einem betriebswirtschaftlichen Schaden führt. Fachleute aus dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit oder spezialisierte Berater können Modelle entwickeln, um Mobbing am Arbeitsplatz zu unterbinden, zumindest sichtbar zu machen. Wer sich für das Thema interessiert, findet im Internet zahlreiche qualifizierte Informationen und Adressen, zum Beispiel zur Rechtslage oder zur konkreten Hilfe.