Bambus

Der Bambus gehört zu der Klasse der Einkeimblättrigen, welche als Liliopsida bekannt sind. Deren Unterklasse wird als Commelinidae und die Ordnung als Poales, die Süßgrasartigen, bezeichnet. Die Bambusgewächse, auch als Bambusoideae bezeichnet, bilden eine der Unterfamilien der Süßgräser, welche auch Gramineae genannt werden. Die Bambusgewächse bilden wiederum verschiedene Unterarten aus. Dazu zählen die Arthrostylidiinae, die Arundinariinae, die Chusqueinae, die Guaduinae, die Malocanninae, die Nastinae, die Racemobambodinae und die Shibataeinae.

Der Bambus kommt urpsrünglich auf nahezu allen Kontinenten mit Ausnahme von der Antarktis und Europa vor. Er bevorzugt meist ein tropisches bis subtropisches Klima, wobei es einige Ausnahmen gibt, beispielsweise die winterharten Phillostachys Arten. Es existieren etwa 500 Arten von Bambussen in China und noch mal etwa 100 Arten in Japan. Diese unterscheiden sich von den Pflanzen aus China durch ihre etwas kleinwüchsigere Form. Weitere Bambusarten finden sich in Amerika, jedoch überwiegend im Süden, Afrika und einige Wenige in Australien. Nach Europa gelangte der Bambus Mitte des 19. Jahrhunderts durch Seidenimporteure, welche ihn aus Japan und China mitbrachten.

Bambusse bestehen oberirdisch aus Zweigen, Blättern, Halmen und Knospen unterirdisch dagegen aus dem Rhizom und Wurzeln. Zur Blütenbildung kommt es bei den Bambussen spät, ein Beispiel hierfür ist Dendrocalamus giganteus, welcher erst nach 30 Jahren blüht. Die meisten Bambusarten sind zudem monokarp, d.h. sie sterben nach der Blüte und der Fruchtbildung. Dadurch, dass die Bambusse innerhalb einer Region gleichzeitig blühen, kommt es zur gleichen Zeit zum Absterben einer großen Population an Pflanzen. Dies lässt sich jedoch durch das Zurückschneiden der Bambusse vermeiden. Die Vermehrung der Bambusse erfolgt über Samen. Da Bambusse jedoch selten blühen existieren alternative Methoden. Eine Möglichkeit besteht in der Teilung der Pflanze. Zusätzlich kann das noch nicht spezialisierte Meristem verwendet werden, um eine neue Pflanze zu erzeugen. Dies wird jedoch im Labor durchgeführt. Es ist auch möglich einem Bambus ein Stück Rhizom zu entfernen und in die Erde zu Pflanzen. Daraus kann dann eine neue Pflanze entstehen.

Bambusse können vielfältig verwendet werden. Die Bambussprossen dienen als Nahrung und aus den Blättern der Bambusse kann Tee hergestellt werden. Bambus stellt die Hauptnahrungsquelle des Pandabären dar. Bambus besteht aus langen Cellulosefasern, welche zu Garn verarbeitet werden. Bambus kann auch als Baustoff verwendet werden. Darauf zu achten ist hierbei jedoch, dass er vor der Verarbeitung mit Pilz- und Insekten-abtötenden Mitteln behandelt wird. Der Bambus ist darüber hinaus eine oft verwendete Pflanze bei der Gartengestaltung, welches sich auch darauf beruht, dass es sich um eine immergrüne Pflanze handelt. Aus Bambus lassen sich auch Gebrauchsgegenstände wie Dosen und Musikinstrumente wie Flöten herstellen. Es ist auch möglich aus Bambus Waffen beispielsweise Blasrohre oder Pfeilspitzen zu bauen.

Der Bambus gilt in China ein Symbol für ein langes Leben und in Indien für Freundschaft. In Japan wiederum ist er das Symbol für Reinheit, was auf seine frisches Grün zurückzuführen ist. Zusammen mit Kiefernzweig und Pflaumenblüte gilt der Bambus als Glücksbringer. Zum Jahresende hin werden in Japan einige Bambusrohre zu beiden Seiten der Eingangstür gehängt, um den Bewohnern Glück zu bringen.

Manche Kulturen Asiens wie die Andamanen glauben zudem, dass die Entstehung der Menschheit in einem Bambusrohr stattfand.