Schnittechniken

Der Pflanzenliebhaber sollte sich ausgiebig mit den verschiedenen Schnitttechniken beschäftigen, da diese von Pflanzenart zu Pflanzenart recht unterschiedlich sein können. So richtet sich der Schnitt der Ziersträucher nach ihrer Blütezeit. Frühjahrsblüher werden zu einem anderen Zeitpunkt geschnitten als die Sommerblüher. Ist ein Schnitt erforderlich, so soll er unmittelbar nach der Blüte erfolgen. Im Winter sind Ziergehölze nur auszulichten, wenn es unbedingt erforderlich ist. In jedem Fall ist hier die richtige Schnitttechnik zu beachten, möchte der Gartenliebhaber den Blüten- und Fruchtreichtum erhöhen. Insbesondere die Schnitttiefe hat entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung der Ziergehölze. Ein starkes Zurückschneiden, bei dem nur wenige Knospen stehen bleiben, wird in der Folge zu wenigen neuen Trieben sorgen, die dafür aber kräftiger und länger sind. Grundsätzlich soll der Schnitt der Ziergehölze dafür sorgen, dass sich die Lichtverhältnisse innerhalb des Strauches verbessern, so dass sich regelmäßig junge kräftige Triebe nachbilden können, was ein Zeichen für die Vitalität der Pflanze ist.

Dabei ist darauf zu achten, dass vornehmlich die durch Krankheiten oder Frost geschädigten Triebe, die an ihrer bräunlichen Färbung zu erkennen sind, bis zum gesunden Holz zurück geschnitten werden. Beim Auslichten der Ziersträucher erfolgt der Schnitt radikaler. Das Zurückstutzen älterer Triebe bis dicht über den Boden schafft Raum für kräftiges und blühfreudiges Holz. Hinsichtlich der Schnitttechnik ist besonders auf die Schnittführung zu achten. Der Trieb wird etwa 4-5 mm über der Knospe leicht schräg abgeschnitten, so dass die Schnitt- und damit Wundfläche möglichst klein ist. Triebstummel sind sorgfältig zu entfernen, da sie besonders anfällig für Krankheitskeime und Pilze sind. Die abgeschnittenen Triebe sind sorgfältig aus den Beeten zu entfernen, da sie gleichfalls die Verbreitung von Pflanzenkrankheiten beschleunigen. Natürlich ist die zu bevorzugende Schnitttechnik für die verschiedenen Ziersträucher recht unterschiedlich, so dass der Gartenfreund vor dem Schnitt entsprechende Informationsquellen zu Rate ziehen sollte.

Besondere Ansprüche an die Fertigkeiten des Pflanzenliebhabers stellt der Baumschnitt, der in Regel mit der Baumschere durchgeführt wird. Die Schere darf nicht quetschen, sondern muss einen glatten Schnitt sicherstellen. Die Zeit des Baumschnitts ist das Frühjahr, wobei der Schnittzeitpunkt davon abhängig ist, was mit dem Schnitt erreicht werden soll. Die Schnitte sollen etwas mehr als einen halben Zentimeter über der Knospe erfolgen, damit diese anschließend noch ungestört austreiben kann. Lediglich wenn der Wuchs des Baumes eingeschränkt werden soll, wird der Schnitt tiefer angesetzt. Sollen stärkere Äste entfernt werden, ist unbedingt darauf zu achten, dass der Schnitt zunächst von unten erfolgt und der Ast anschließend von oben vollständig durchtrennt wird. Auch hier gilt es, die Verletzung des Baumes möglichst geringflächig zu halten.

Besonders dankbar reagieren Rosen in ihrer Blütezeit für eine fachgerechte Schnitttechnik. Rosen werden regelmäßig auf zwei bis drei gut entwickelte Knospen zurückgestutzt, so dass sie nicht nur im oberen Teil austreiben, sondern sich zu dichten Pflanzen mit zahlreichen Blüten entwickeln. Der Schnitt der Rose erfolgt etwa 1 cm über der Knospe. Vor allem bei Buschrosen sind die schwach entwickelten Triebe zu entfernen, da sie später nur wenige Blüten bilden werden. Generell ist darauf zu achten, dass nicht zu viele Triebe stehen bleiben. Wenige kräftige Triebe mit ebenso kräftiger Blütenbildung sind hier mehr.