Für das Genre Jazz gibt es keine allumfassende Definition, das sich in der hundertjährigen Geschichte unterschiedliche Stilrichtungen ausgeprägt haben. Die Herkunft des Wortes Jazz ist unklar. Jazz gilt als eine afroamerikanische Musik, die vor allem aus den Kolonien der afrikanischen Sklaven ausging. Zur klassischen Besetzung gehören das Klavier, die Gitarre, der Bass oder das Schlagzeug. Für Jazz sind zum Beispiel charakterisierend die individuellen Spielweisen im Kollektiv oder die Improvisation. Die Tonbildung und der Schwing können ebenfalls als Kriterium herangezogen werden. Mit Jazz verbindet man immer wieder den New-Orleans-Stil, der zwischen 1900 und 1930 vorherrschte. Der New Orleans Jazz wird heute oft noch als klassischer Jazz-Stil gesehen. Der in New Orleans geborene Jazztrompeter und Sänger Louis Armstrong ist einer der schillernden Persönlichkeiten des Jazz. Er rückte vor allem den Solisten in den Vordergrund und hatte viel Einfluss auf die weitere Entwicklung des Jazz in den USA. Zu einer der Hochburgen des Jazz gehörte New York. In der 1950er Jahren erlebte die Jazzstilrichtung eine erneute Renaissance in den USA. Die populärste Stilrichtung des Jazz ist der Swing. Die Aufnahmen der Bigbands aus den 1920 Jahren sind heute noch Kult. Die Blütezeit hat der Swing vor dem 2. Weltkrieg in den USA, vor allem in New York. Zu den populären Protagonisten des Swings gehörte der Chicagoer Benny Goodman, der als Klarinettist und Bandleader mit seiner Bigband in den 1930ern große Erfolge feierte. In den 1920er Jahren entwickelte sich in Chicago eine neue Jazzwelle. Hier wurde auch die weiße Stilrichtung des Jazz sehr beeinflusst. Zur weißen Stilart des Jazz gehört der Dixieland Jazz, der sich ab 1910 in New Orleans entwickelte. Schwarze und weiße Dixieland-Bands spielen durch die Rassentrennung in den Straßen als Konkurrenz.
In der Nachkriegszeit kamen Jazzstile wie Latin Jazz oder Cool Jazz in den USA auf. Seit den 1960er Jahren gibt es den Free Jazz, der auf ein freies Improvisationsspiel setzt. Ab Ende der 1960er Jahre wurde Jazz Fusion immer beliebter. Hier verbindet sich Jazz mit anderen Musikrichtungen wie Funk oder Rock. Unter dem Begriff Modern Jazz versteht man Jazzstilrichtungen, die sich zwischen 1940 und 1960 entwickelt haben. In den 1980er Jahren nahm vor allem das Interesse an traditionellen Jazzstilrichtungen wieder zu und die experimentellen Jazzarten, die teils näher an der Popmusik waren, wurden in den Hintergrund gerückt. Seit den 1990er Jahren haben sich viele Stilrichtungen vor allem durch die Persönlichkeiten entwickelt. Vor allem New York hat eine neue Avantgarde an Jazzmusikern hervorgebracht. Zu den moderneren Stilrichtungen werden zum Beispiel Nu Jazz, Smooth Jazz oder Jazz Rap gezählt. Smooth Jazz ist eine Unterhaltungsform mit Popstilmitteln. Zu den erfolgreichen Vertreterinnen des Smooth Jazz gehört zum Beispiel die Norwegerin Rebekka Bakken. Sie gewann u.a. im Jahr 2003 den German Jazz Award.