Blues

Blues entstand Ende des 19. Jahrhunderts in den südlichen Staaten der USA. Der Blues ist geprägt von afrikanischen, karibischen und europäischen Elementen, ohne das eine direkte Zuordnung stattfinden kann. Der Blues war in der anfänglichen Zeit die Unterhaltungsmusik der schwarzen Bevölkerung der Südstaaten. Seit den 1920er Jahren wurde der Blues kommerziell erfolgreich. Die Texte sind in der Ich-Form verfasst und beschreiben allgemeine, reale oder fiktive Lebensgeschichten. Die Blues-Texte vermittelten das Leiden und die Entbehrungen der schwarzen Sklaven. Der 12-taktige Blues stellt die Standartform des Blues dar. Früher wurde der Blues vorwiegend mit Tanz-Orchester gespielt. In den 1920er Jahren wurde die akustische Gitarre das bevorzugte Instrument. In der anfänglichen Zeit war Blues nur eine Musik der männlichen schwarzen Bevölkerung. Blues hatte seit den 1920er Jahren einen starken Einfluss auf den Jazz und spätere Entwicklungen wie der Popmusik und selbst dem Hip-Hop. Der Blues ist eine der zentralen Wurzeln der afroamerikanischen Musik. In den 1930er und 1940er Jahren wurde der Blues auch im Norden der USA immer populärer. Die verstärkte Gitarre wurde im Blues immer populärer. Vor allem in den Industriestädten Chicago und Detroit wurde der Blues zum Lebensgefühl der schwarzen Bevölkerung im Norden. Der Mississippi-Delta-Blues wurde in den Städten des Nordens weiterentwickelt mit Künstler wie John Lee Hooker. Auch im Westen der USA wurde der Blues seit den 40er Jahren immer beliebter. Der Blues der Westküste hat aber nicht die gleichen Grundlagen wie der Blues der Südstaaten. Der Jump Blues der Westküste war stark geprägt vom Saxophon-Spiel und einem anderen Gesangsstil. Zu den prägenden Westcoast-Gitarristen gehörten Musiker wie T-Bone Walker. In der 1960er Jahren wurde der Blues - nach großen Erfolgen der Blues-Musiker in den USA - in Europa populärer.

Zu den Größen des Blues gehören zum Beispiel T-Bone Walker, Johnny “Guitar” Watson oder John Lee Hooker. John Lee Hooker war der einflussreichste Blues-Sänger und Gitarrist, der im Staat Mississippi geboren wurde und im Jahr 2001 verstarb. Anfang der 1930er Jahre zog es ihn nach Detroit und hatte vor allem im Norden der USA in den 1940er Jahren große Erfolge. Nach einem Karriereknick kam er Mitte der 1950er Jahre wieder zurück ins kommerzielle Musikgeschäft. In den 1960er Jahren wurde Hooker auch in der US-amerikanischen und europäischen Popwelt immer bekannter. Vor allem in den 1970er Jahren wurde es still im Hooker, der im Jahr 1989 mit “The Healer” wieder ein großes Comeback feierte und einen Grammy gewann. Er spielte in dem Album mit Größen wie Carlos Santana. Ebenfalls zu den einflussreichen Blues-Musikern gehört T-Bone Walker, der im Staat Texas geboren wurde und 1975 in LA verstarb. Den Blues-Gitarristen, Sänger und Songwriter verschlug es aus wirtschaftlichen Gründen nach Los Angeles und dann nach Chicago. Ende der 1930er Jahre wurde er als Blues-Gitarrist in Los Angeles sehr erfolgreich. Anfang der 1940er Jahre übersiedelte er nach Chicago und nahm seine ersten Solo-Platten auf. Im Jahr 1947 entstand der Blues-Klassiker “Call It Stormy Monday”.

T-Bone Walker wurde beim jüngeren Publikum nie so berühmt wie zum Beispiel Fats Domino und spielte vorwiegend in Clubs. In den 1960er Jahren schaffte er seinen internationalen Durchbruch, allerdings mit gesundheitlichen Problemen. Im Jahr 1971 gewann er einen Grammy mit der Platte “Good Feelin”. Ebenfalls aus Texas kam Johnny “Guitar” Watson, der Blues-, Soul- und Funkmusiker war, und vor allem durch das Gitarrenspiel zur Musiklegende wurde. Er war ein Wegbereiter der Funkmusik, verleugnete aber nie seine Wurzeln im Blues. Sein Gitarrenspiel mit dem Mund wurde zum Kult und wurde später von Jimmy Hendrix international populär gemacht. Johnny “Guitar” Watson lebte für seine Musik und starb auf der offenen Bühne bei einem Konzert in Japan im Alter von 61 Jahren. Er wurde im Jahr 2008 in die Blues Hall of Fame aufgenommen. In der Blues Hall of Fame, der Blues Foundation in Memphis, Tennessee, sind auch Größen verewigt wie: Ray Charles, Chuck Berry, Jimmy Rogers, Charles Brown, Stevie Ray Vaughan, Fats Domino, Walter Davis oder Ike Turner.